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Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Danckert. Foto: dpa
22.05.2007 11:51
Danckert fordert «Amnestie-Panel» für Doper und Fernseh-Boykott

Berlin (dpa/rad-net) - Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Danckert, fordert nach dem Doping-Bekenntnis des ehemaligen Radprofis Bert Dietz einen konsequenten Neuanfang der Antidoping-Politik, eine Amnestie für dopende Sportler und einen Fernsehboykott für den Radsport.

«Wir können den Dopingsumpf nur trockenlegen, wenn die Aktiven reinen Tisch machen und alle belastenden Dinge freimütig einräumen», erklärte der SPD-Abgeordnete gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Wer ein umfassendes Geständnis ablegt und sich an der Aufklärung beteiligt, muss die Chance für einen Neuanfang im dann dopingfreien Radsport erhalten.» Aufgerufen seien auch Manager, Trainer und Betreuer, aber auch Sport-Funktionäre, ihr Wissen über die kriminellen Machenschaften bekannt zu geben.

Danckert forderte den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auf, schnellstmöglich die Voraussetzung für ein «Amnestie-Panel» zu schaffen. Es sollte ein «hochkarätig besetztes Gremium» sein, in dem neben dem Sport auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und die Politik mitarbeiten sollten. Es gelte, national und weltweit mit «einem sauberen Radsport von vorne zu beginnen». Dabei sollten auch andere dopingbelastete Sportarten, wie etwa die Leichtathletik und das Schwimmen, diesen neuen Aufklärungsschub umsetzen.

Danckert, im Zivilberuf Strafverteidiger und Notar, geht davon aus, dass sich in Kürze weitere Radprofis mit Doping-Geständnissen befreien werden. Erneut bot er dem unter Dopingverdacht stehenden ehemaligen Profi Jan Ullrich ein Gespräch an, damit dieser seine Einbindung in die «unglaublichen Vorkommnisse» im damaligen Telekom- Rennstall offenbaren kann. «Das langjährige Sportidol Jan Ullrich kann nur gewinnen, wenn er alle Fakten auf den Tisch legt», sagte Danckert. «Der Druck der Telekom-Führung und das verbotene Handeln von Ärzten sind der eigentliche Skandal. Um das schonungslos aufzudecken, brauchen wir die Bereitschaft von Aktiven und Betreuern, endlich auszupacken.»

Bis dahin, so der Politiker gegenüber der Leizpiger Volkszeitung, sollten sich auch die Fernsehsender ARD und ZDF von den Übertragungen der Radsportereignisse fernhalten.

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