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Alexander Winokurow will nach der verpassten Tour de France mächtig Gas geben.
31.07.2006 11:39
D-Tour: TV-Quoten wichtig - Winokurow heiß

Düsseldorf (dpa) - Alexander Winokurow will zeigen, dass es ihn noch gibt, und die Fernseh-Quoten könnten über die Zukunft der Deutschland-Tour entscheiden.

Die am 1. August in Düsseldorf mit einem 5,5 Kilometer langen Prolog am Burgplatz beginnende Rundfahrt verspricht auf insgesamt 1400 Kilometern nicht nur sportlich einiges. «Die Chancen, dass wir 2007 weiter übertragen, stehen 50:50. Mitentscheidend werden die Quoten sein. Gleich nach der Tour haben wir mit den Veranstaltern Gespräche, wie es weiter geht», sagte ARD-Koordinator Hagen Boßdorf.

Die Eliminierung des Idols Jan Ullrich und der neuste Doping-Fall Floyd Landis trafen die von Fernseh-Übertragungen in höchstem Maße abhängigen Veranstalter der seit 1999 wieder belebten Tour ins Mark. «Es wäre schade, wenn die Deutschland-Tour das Bauernopfer wäre, aber es gäbe zur Not andere Kandidaten, obwohl eine lange Partnerschaft wie mit der ARD natürlich gut ist und wir würden sie gerne fortsetzen», sagte Tour-Chef Kai Rapp, der am 5. August im Etappenziel Bad Tölz mit Platz nimmt am zweiten «Runden Tisch» zur Doping-Problematik unter Regie des Verbandspräsidenten Rudolf Scharping.

Die Rückkehr Winokurows, dessen neues Team «Astana» von der Tour de France ausgeschlossen wurde, obwohl er nicht auf der Liste der spanischen Doping-Ermittler stand, dürfte besonders interessant sein. Zumal der Kasache, 2001 schon ein Mal Sieger der Deutschland-Tour, mit einem alten Bekannten kommt: Walter Godefroot, bis zum vergangenen Jahr Team-Manager bei T-Mobile gibt an Winokurows Seite ein Comeback als Berater des Teams, das von kasachischen Groß-Unternehmen gesponsert wird und nach der Hauptstadt des Landes benannt wurde.

Winokurow trifft in Patrik Sinkewitz (T-Mobile/Sieger 2004), dem Vorjahressieger Levi Leipheimer (Gerolsteiner), der bei der Tour de France so enttäuschte, seinem Team-Kollegen Davide Rebellin, und vielleicht Newcomer Linus Gerdemann (T-Mobile) auf harte Konkurrenz. Eher überschaubar ist der Kreis der Topsprinter, den Erik Zabel anführt. Sein zweiter Saisonsieg, den er in Hamburg hauchdünn vor dem dreifachen Weltmeister Oscar Freire verpasste, scheint für den Milram-Kapitän nur Formsache zu sein. Der aktuelle Titelträger Tom Boonen (Belgien) ist nicht am Start.

Allerdings könnten Sinkewitz und Gerdemann wegen der Umwerfungen im T-Mobile-Team mit der Auswechselung der Entscheidungs-Ebene eher abgelenkt sein. Genau wie Winokurow, der in den letzten Wochen mit der Team-Neubildung viel um die Ohren hatte. «Die konnten sich zuletzt wahrscheinlich nicht so sehr aufs Fahren konzentrieren», vermutet T-Mobile-Team-Manager Olaf Ludwig, der nur noch bis 31. Oktober im Amt ist.

Die einzige ProTour-Rundfahrt auf deutschem Boden bietet bis zum 9. August mit zwei Bergankünften in Österreich, zwei Zeitfahren und fünf Sprint-Etappen die gesamte Palette. Über Ostwestfalen und Südniedersachsen führt die Tour in die Berge. Von Minden geht es Richtung Harz, wo die ersten Schwierigkeiten für die 176 Starter lauern. Der höchste Punkt der Tour liegt auf der 6. Etappe am 6. August auf dem 2.017 Meter hohen Kühtai - die «Königsetappe».

Die zweite Bergankunft steht tags darauf nach dem 180 km langen siebten Tagesabschnitt von Seefeld nach St. Anton auf dem Programm. Das finale Einzelzeitfahren über 40 km in Bad Säckingen auf der vorletzten Etappe dürfte die Entscheidung bringen.


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