Presolana (dpa) - Nur ein Sturz kann Radprofi Damiano Cunego noch um den überraschenden Sieg beim 87. Giro d'Italia bringen. Der 22- Jährige verteidigte auf der letzten Dolomiten-Etappe das Rosa Trikot des Gesamtführenden und wehrte die letzten Angriffe seines Teamgefährten Gilberto Simoni ab.

Den Tagessieg auf der 19. Etappe über 122 Kilometer von Bormio nach Presolana holte sich der frühere Giro-Gewinner Stefano Garzelli vor Vorjahressieger Simoni. Cunego wurde mit rund 50 Sekunden Rückstand Fünfter. Die Italien-Rundfahrt endet in Mailand.

Simoni suchte ab dem Anstieg zum Passo di Mortirolo seine letzte Chance. Erster auf dem vermeintlich schwersten Giro-Berg war jedoch der Italiener Raffaele Illiano. Transparente und Aufschriften auf der Straße erinnerten an den verstorbenen Marco Pantani, dem der Anstieg offiziell gewidmet war. Garzelli und Simoni folgten 1:14 Minuten später, eine Gruppe um Cunego nach zwei Minuten. Auch Fabian Wegmann aus Münster sammelte nach dem Verlust der Führung in der Bergwertung weitere Punkte und setzte sich wieder an die Spitze des Klassements. Damit trägt Wegmann das Grüne Trikot des besten Kletterers am Sonntag ins Ziel nach Mailand.

Simoni und Garzelli lösten Illiano an der Spitze ab und hatten auf dem Passo del Vivione 1:48 Minuten Vorsprung auf die Verfolger um Cunego, der in der Abfahrt aber mit weiteren Rivalen von Simoni in der Gesamtwertung wieder Boden gut machte. Auf dem letzten der drei schweren Anstiege tat Cunego nur das Nötigste, um das Spitzentrio, aus dem der Slowene Tadej Valjavec letztlich heraus fiel, nicht zu weit enteilen zu lassen. Den zweitplatzierten Ukrainer Sergej Gontschar hängte er am Schlussanstieg sogar ab. Dort liefen viele Zuschauer nach dem Eintreffen der Spitzenfahrer auf die Straße und behinderten die nachfolgenden Radprofis, die noch im Rennen waren.

Bormio - Presolana (122 km)

Stand nach der 19. Etappe