Vossem/Bel (rad-net) - Im belgischen Vossem finden am kommenden Sonntag zum zweiten Mal Europameisterschaften im Querfeldeinfahren statt. Und wie vor Jahresfrist in Tabor, als Hanka Kupfernagel (Werder) erste Europameisterin überhaupt wurde, bleibt die männliche Elite davon ausgeschlossen: Die Titel werden auch in diesem Jahr nur in den Kategorien Junioren, Damen und U23 vergeben.
Die vier Frauen, die Bundestrainer Peter Weibel für Vossem nominiert hat, gehören zu den besten Europas. Allen voran Titelverteidigerin Hanka Kupfernagel, die sich nach ihrer Sommerpause gemeinsam mit Mike Kluge intensiv auf diese Cross-Saison vorbereitet hat. "Hanka ist ganz stark. Das hat sie ja bereits gezeigt", vertraut der Bundestrainer auf das derzeitige Aushängeschild des deutschen Querfeldeinsports. Birgit Hollmann (Berlin) ist als gute Starterin bekannt und wird Kupfernagel nach Kräften unterstützen. Während Nicole Kampeter (Herford) in hervorragender Form ist, steht noch ein großes Fragezeichen hinter der Allrounderin Kathrin Helmcke (Kirchzarten), die in Vossem das erste Querfeldeinrennen der Saison bestreitet.
Bei den U23-Fahrern liegen die Hoffnungen vor allem auf dem 20-jährigen Thorsten Struch aus Stuttgart-Vaihingen. Bei den beiden bisherigen Weltcups in der Elite-Klasse zeigte Struch hervorragende Leistungen, sorgte in Wortegem mit dem 15. Platz für das beste deutsche Ergebnis seit Jahren und erreichte auch in Tabor trotz Defekt einen beachtlichen 23. Platz. Damit beendete er das Rennen in Tschechien auch als bester U23-Fahrer. "Ich bin mit meinem Leistungsniveau durchaus zufrieden", gibt sich Struch selbstbewusst, möchte aber keine deutschen Medaillenhoffnungen nähren: "Das wäre sicher zu weit gegriffen. Und gerade im Cross kann ja viel passieren", so der Schwabe. Auch Bundestrainer Peter Weibel sieht für seinen Schützling ein breites Spektrum an Platzierungen: "Zwischen Platz 1 und 10 ist alles drin."
Auch Paul Voss (Potsdam) gehört zu den aussichtsreichen Kandidaten in der U23-Klasse. Schließlich hat der Deutsche Juniorenmeister bereits in seinem ersten U23-Jahr zwei Deutschland-Cup-Rennen für sich entscheiden können. Doch auch Finn Heitmann (Herford) und Jochen Uhrig (Nürnberg) wollen möglichst weit vorne mitkämpfen.
In der Juniorenklasse wollen auf dem schnellen Kurs von Vossem zwei Brandenburger den Ton angeben: Sowohl Philip Walsleben (Kleinmachnow) als auch Christoph Pfingsten (Potsdam) haben bei den Rennen zum Deutschland-Cup schon bewiesen, dass sie gemeinsam mit Sascha Wagner aus St. Wendel die derzeit besten deutschen Nachwuchsfahrer im Querfeldein sind. Hingegen muss sich der Deutsche Jugendmeister Patrick Nuber aus Wangen im Allgäu noch in der neuen Altersklasse behaupten. Er ist der einzige des jüngeren Jahrgangs, den Bundestrainer Peter Weibel mit nach Belgien nimmt.