Benidorm (rad-net) - Der Essener MTB-Nationalfahrer Ben Zwiehoff war beim Costa Blanca Bike Race nicht vom Glück verfolgt. Nach fünf Reifendefekten in vier Tagen belegte der Bergamont-Fahrer mit seinem Partner Anton Sintsov beim Sieg der Paarung Sergio Mantecon/Jan Skarnitzl nur Platz neun. Bei den Damen schaffte Naima Diesner aus Bovenden mit ihrer spanischen Partnerin Sandra Santanyes als Dritte den Sprung aufs Podest.<ü>
«Die Form ist gut, aber so viel Pech ist außergewöhnlich und ärgerlich», meinte Ben Zwiehoff nach der Schlussetappe. Was nützt das, wenn fünf Plattfüße das Resultat verhageln. Zu den Defekten kam am ersten Tag auch noch ein heftiger Sturz seines Gefährten Anton Sintsov, der am Berg der Schwächere der Paarung war.
So starteten sie am Donnerstag als 14. in das Zweier-Etappenrennen an der spanischen Küste nahe Benidorm, verbesserten sich mit Platz sechs beim Zeitfahren um zwei Positionen und sprangen durch den sechsten Tagesrang am Samstag auf diesen Platz. Obschon es auch da einen Sturz von Sintsov und einen Defekt bei Zwiehoff gegeben hatte.
Am Schlusstag steuerten sie auf einen Podestplatz zu, waren mit dem Portugiesen Tiago Ferreira und dem Niederländer Hans Becking im Kampf um Rang zwei und steuerten auf fünften Gesamtrang zu, als nicht mal fünf Kilometer vor dem Ziel bei Zwiehoff «an einer unscheinbaren Stelle» erneut die Luft aus dem Reifen entwich, schon zum zweiten Mal an diesem Tag. Die Reparatur war nicht erfolgreich, fünf Minuten später musste sich Zwiehoff mit der bloßen Felge als rollbarer Untersatz begnügen. Die Folge war dann auch noch ein Sturz.
So blieb am Ende nur der neunte Gesamtrang, 14:17 Minuten hinter den Siegern aus Tschechien und Spanien.
«Wir haben immer besser ins Rennen gefunden und uns zumindest heute ebenbürtig mit den Top-Fahrern präsentiert», kommentierte Zwiehoff. «Für Anton tut es mir sehr, sehr leid. Der hat sich hier so durchgekämpft die letzten Tage. Da ist es einfach unverdient, dass sich der Aufwand am Ende nicht komplett gelohnt hat.» Jetzt hoffe er, dass sie beim nächsten Einsatz auf Lanzarote etwas mehr vom Glück begünstigt seien.
Jan Skarnitzl und Sergio Mantecon legten am ersten Tag den Grundstein für ihren Gesamterfolg. Die beiden folgenden Etappen gewannen der Brite Grant Ferguson und Sebastian Carstensen Fini aus Dänemark, doch auf der Schlussetappe hatten der Tscheche und der Spanier alles im Griff. Bis fünf Kilometer vor dem Ziel. Da handelten sie sich einen doppelten Plattfuß ein und mussten zittern.
Acht Sekunden Vorsprung retteten sie von den 1:14 Minuten auf Ferguson und Carstensen noch ins Ziel, so dass Skarnitzl in Polop seinen dritten Gesamterfolg beim Costa Blanca Bike Race feiern konnte. Dritte wurden Tiago Ferreira und Hans Becking mit 3:54 Minuten Differenz.
Bei den Damen gewannen die Australierin Rebecca Henderson und die Brasilianerin Raiza Goulao alle vier Etappen und damit souverän die Gesamtwertung. Auf Platz zwei behaupteten sich die Belgierin Alice Pirard und die Spanierin Elena Lloret Llinares. Auf Rang drei unter sieben Damen-Paarungen landete Naima Diesner mit ihrer spanischen Kollegin Sandra Santanyes, die 43:43 Minuten Rückstand aufwiesen.