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Alberto Contador verteidigt beim Zeitfahren das Gelbe Trikot.
28.07.2007 21:27
Contador vor Toursieg - Winokurows B-Probe positiv

Angouleme (dpa) - Alberto Contador heißt der voraussichtliche Gesamtsieger einer der umstrittensten Frankreich-Rundfahrten der Geschichte.

Der 24-jährige Spanier, dem Verbindungen zum Doping-Arzt Eufemiano Fuentes nachgesagt werden, verteidigte sein Gelbes Trikot beim letzten Härtetest, dem 55,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Cognac nach Angouleme. Vor der 20. und letzten Etappe von Marcoussis auf die Pariser Champs Elysées, traditionell mehr ein Schaulaufen der Stars ohne ernsthafte Attacken auf die Spitzen der Tour de France, hat Contador 23 Sekunden Vorsprung auf Cadel Evans (Australien) und liegt 31 Sekunden vor Levi Leipheimer (USA). Contador hatte das vakante Gelbe Trikot von Michael Rasmussen übernommen, der wegen Doping-Verdachts von seinem Team aus der Tour genommen worden war.

Unterdessen ist Alexander Winokurow endgültig des Dopings überführt. Auch die B-Probe des Kasachen war nach Informationen der französischen Zeitung «L'Équipe» positiv. Der Astana-Fahrer war am 21. Juli nach seinem furiosem Sieg im ersten Einzelzeitfahren der Tour in Albi getestet worden und nach der positiven A-Probe wegen Blutdopings von der Tour ausgeschlossen worden. Das Team Astana hatte sich von der Tour zurückgezogen. Winokurow droht nun eine zweijährige Sperre.

Contadors Teamkollege Leipheimer war im Ziel der 19. Etappe schnellster Zeitfahrer aller 141 noch im Rennen befindlichen Profis. Der Kalifornier, der im Vorjahr noch für das Team Gerolsteiner fuhr, holte den Tagessieg nach 1:02:44 Stunden. Das entsprach einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 53,1 Kilometern. «Das war das Zeitfahren meines Lebens, auch wenn es am Ende nicht zu Gelb gereicht hat. Aber ich bin happy für Alberto. Für die Motivation war der Besuch von Lance Armstrong für uns enorm wichtig», sagte Leipheimer.

Große Namen kreisen um den umstrittenen Contador: Im Begleitwagen hinter dem Fahrer aus dem Discovery Channel-Team saß am Samstag Tour-Rekordsieger Armstrong, der an der amerikanischen Mannschaft finanziell beteiligt ist. Contador als wahrscheinlicher Sieger ist der erste Spanier, der in Paris nach dem großen Miguel Indurain triumphieren würde, der bis 1995 fünf Siege in Serie schaffte.

Contadors Teamchef Johan Bruyneel (Belgien) musste damit nur ein erfolgloses Jahr überstehen, um wieder auf den Tour-Gipfel zu gelangen. Von 1999 bis 2005 war der Belgier mitverantwortlich für Armstrongs Rekordserie. Im Vorjahr war Bruyneel leer ausgegangen. Diesmal stellt der Teamchef von Discovery Channel mit Contador und Leipheimer den Ersten und Dritten. Bruyneel weiß, wie es geht.

Das Zeitfahren auf flachem Terrain wurde zum spannenden Dreikampf, in dem zum Schluss Sekunden entschieden. Leipheimer, der in dieser Saison die zwei Zeitfahren bei der Kalifornien- und bei der Georgia-Rundfahrt gewann, lag bei allen Zwischenzeiten an der Spitze. Der Gewinner der Deutschland-Tour 2005 hatte sich aber offensichtlich ein bisschen übernommen. Auf den letzten Kilometern stagnierte sein Vorsprung - das reichte Contador und Evans, um ihre Platzierungen vor Leipheimer zu manifestieren.

Stefan Schumacher, der mit seinem Tour-Debut alles andere als zufrieden sein kann, verpasste am vorletzten Tag den Sprung auf das Podium. Er war lange mit Bestzeit unterwegs. In einem Kreisverkehr zehn Kilometer vor dem Ziel erwischte es den Schwaben vom Team Gerolsteiner aber - Schumacher stürzte und verlor wertvolle Zeit. So blieb Linus Gerdemann, der die erste Alpenetappe in Le Grand-Bornand gewann und für einen Tag das Gelbe Trikot tragen durfte, in 1:06:01 Stunden als 14. bester deutscher Zeitfahrer. Schumacher wurde 15.


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