Freiburg (rad-net) - Aufatmen beim zweifachen Deutschen MTB-U23-Meister und Nationalfahrer Benjamin Rudiger: Die Chemotherapie gegen den Lymphdrüsenkrebs hat voll angeschlagen. Nach sechs Zyklen brachten die abschließenden Untersuchungen jetzt das erfreuliche Ergebnis. Ab sofort beginnen die Rehabilitationsmaßnahmen.
„Es war das beste Gefühl meines Lebens, das war Wahnsinn“, erzählte Benjamin Rudiger (Rothaus-Cube) über den Moment als er mit der positiven Nachricht im Gepäck das Ulmer Bundeswehrkrankenhaus verließ. Die Erleichterung schwingt auch Tage später noch in seinen Worten mit.
Zwei Tage lang hatte er verschiedene Untersuchungen über sich ergehen lassen und am Ende kam die erlösende Nachricht: Die sechs Zyklen Chemotherapie haben voll angeschlagen, krankhafte Veränderungen im Lymphsystem sind nicht mehr zu entdecken. Überdies haben die Substanzen auch keine größeren Schäden hinterlassen.
Jetzt hat die Zeit der Rehabilitation begonnen. Benjamin Rudiger hat eine Leistungsdiagnostik absolviert. Er saß auch bereits wieder auf dem Rad- mit den entsprechenden Glücksgefühlen.
Seine Blutmenge liegt noch etwa ein Drittel unter dem Ausgangswert. Wie lange der Aufbau dauert, das kann im Moment niemand abschätzen. Eine Kur hat Benjamin Rudiger abgelehnt. Zuhause wäre für ihn die beste Kur. Er will seinen körperlichen Zustand „ganz, ganz langsam mit Grundlagentraining“ und leichtem Krafttraining wieder aufbauen. In acht Wochen wird erneut eine Kardio-Leistungsdiagnostik gemacht, dann wird weiter entschieden.
In den ersten zwei Jahren wird die Krebssymptomatik vierteljährlich überprüft. Der implantierte Zugangs-Port bleibt ihm ein Jahr lang erhalten, behindern wird er ihn allerdings nicht. Danach wird halbjährlich gecheckt. Nach fünf Jahren ohne Rückfall gilt die Krankheit als vollständig überwunden. Daran will Benjamin Rudiger aber gar keine Gedanken verschwenden. „Ich kümmre mich jetzt um meine Reha und hoffe dass die Nachricht dem Team wieder Aufwind bringt und die dunklen Wolken der letzten Monate vertreibt,“ sagt der 23-jährige Sportsoldat.
Bei den vielen Menschen, die ihn während der letzten Monate unterstützt und an ihn gedacht haben, wollte er sich nach der überstandenen Chemotherapie auch noch mal ausdrücklich bedanken. „Es war wichtig den Rückhalt zu spüren und ich hoffe, dass ich dem einen oder anderen in den nächsten Monaten auch mal persönlich die Hand schütteln kann.“ Auf jeden Fall wird man ihn bei den meisten Rennen der Saison sehen können- vorerst am Streckenrand, irgendwann dann im Sattel seines Mountainbikes. Das könnte dann der nächste großartige Glücksmoment werden, denn auf diesen Moment fiebert er jetzt schon hin.