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Für Sauser war es bereits der 37. Etappensieg beim Cape Epic. Foto: twitter.com/sauserwind
21.03.2017 12:42
Cape Epic: Sauser und Kulhavy mit erstem Etappensieg - Fumic und Avancini weiter vorne

Caledon (rad-net) - Die Titelfavoriten Christoph Sauser und Jaroslav Kulhavy haben in Caledon die zweite Etappe des Absa Cape Epic gewonnen. Manuel Fumic und Henrique Avancini verteidigten zwei Sekunden dahinter als Tages-Dritte ihre Gesamtführung. Bei den Damen belegten auf der um 40 Kilometer verkürzten Etappe Sabine Spitz und Robyn de Groot fünf Sekunden hinter Esther Süss/Jennie Stenerhag Rang zwei. Adelheid Morath und Ariane Lüthi fuhren als Dritte erstmals aufs Podium.

Die Organisatoren hatten sich entschieden, die eigentlich 102 Kilometer lange zweite Etappe auf 62 zu verkürzen. Grund waren die hohen Temperaturen bis 40 Grad Celsius, die vielen Fahrern, vor allem auch den vielen Hobby-Bikern zu schaffen machen. Berichten zufolge benötigten am Montag nach der Etappe rund 70 Akteure medizinische Hilfe. So viele Kapazitäten, und das war wohl der Hauptgrund für die Verkürzung, hätte es im Zielort Greyton nicht gegeben. So fuhr man nur bis Caledon.

Doch auch auf der verkürzten Distanz entwickelte sich ein packendes Stück Mountainbike-Sport. Auf dem Weg zum «Hot Spot» am Shaw’s Pass, einer Bergwertung bei Kilometer 35, machte Nino Schurter (Scott-Sram) das Tempo, Manuel Fumic und Henrique Avancini (Cannondale Factory Racing) waren in der Lage zu folgen, so dass sie die Wertung für sich entscheiden konnten. Wichtiger aber war, dass Christoph Sauser (Investec-Songo-Specialized) zu diesem Zeitpunkt nicht mitgehen konnte, was dem Plan von Fumic und Avancini entsprach.

«Wir wollten sie ein bisschen in Bedrängnis bringen und als Erste in den langen Singletrail rein gehen. Das hat auch funktioniert», kommentierte Fumic die Situation im Ziel. Nachdem Matthias Stirnemann aufgeschlossen hatte, formierte sich eine vierköpfige Spitzengruppe, die, angeführt von Fumic, den fünf Kilometer langen Trail entlang jagte. Rund 20 Sekunden dahinter versuchte Jaroslav Kulhavy die Verfolger wieder heranzuführen. Neben Sauser hatte er noch Gesellschaft von Max Knox und Hector Leander Paez (Kansai Plascon).

Auf einer langen Flachpassage arbeitete das Spitzenquartett in Straßenmanier zusammen und wechselten sich in der Führungsarbeit ab. Dahinter hatten Kulhavy und Sauser ihre Begleiter zurückgelassen und Ersterer versuchte seine überragenden Fähigkeiten in den Flachpassagen zu nutzen, um die Lücke zu schließen. Allerdings waren Fumic und Avancini auch nicht gewillt allzu viele Körner zu investieren. Avancini ließ die Führung aus und hing nur noch hinten dran, während Fumic weiterhin abwechselte.

«Nino und Matthias wollten unbedingt die Etappe gewinnen und ich habe ihnen gesagt, dann müsst Ihr auch arbeiten. Wir hatten keinen Druck das zu tun, wollten nur unser Trikot verteidigen», erklärte Fumic. Er fuhr allerdings trotzdem Führung mit, «weil man sonst gegen Kulhavy keine Chance hätte.» Hatten sie aber auch zu dritt nicht. Als am Stadtrand von Caledon der Asphalt erreicht wurde, war schlossen Sauser und Kulhavy auf. Damit waren die drei führenden Teams der Gesamtwertung gemeinsam vorne.

Sandloch bremst Sauser und Kulhavy

Auf den letzten beiden Kilometern wurde es dann richtig aufregend. Sauser und Kulhavy griffen an, Fumic konnte an letzter Position nicht sofort reagieren. Dann rutschte Sauser in einer Kurve in einem Sandloch weg, auch Kulhavy musste aus dem Sattel. Einige Sekunden später passierte auch noch Nino Schurter dasselbe Missgeschick. Nur fünf Sekunden lagen noch zwischen Sauser/Kulhavy und den vier Verfolgern und der vierfache Weltmeister schaffte es, die Gruppe wieder heran zu führen.

500 Meter vor dem Ziel waren sie wieder dran, doch die Reihenfolge war nicht mehr zu ändern: Sauser/Kulhavy gewannen ihre erste Etappe in diesem Jahr, für Sauser war es sein 37. Etappensieg beim Cape Epic. Nino Schurter und Matthias Stirnemann landeten 0,8 Sekunden dahinter auf Position zwei, vor Manuel Fumic und Henrique Avancini, die zwei Sekunden verloren. In der Gesamtwertung blieb auf den ersten drei Positionen alles beim Alten. Fumic und Avancini führen mit 2:39,7 Minuten vor Sauser und Kulhavy, während Schurter und Stirnemann 5:22,9 Minuten Differenz aufweisen.

Für Jochen Käß und Markus Kaufmann (Centurion-Vaude 1) war die Etappe wohl zu kurz, um eine ähnliche Aufholjagd zu starten wie am Vortag. Sie kamen gemeinsam mit Alban Lakata/Kristian Hynek (Topeak-Ergon 1) als gemeinsame Achte (+4:29,9) ins Ziel. Siegkandidaten sind sie beide wohl nicht mehr. Noch weniger sind das die Titelverteidiger Karl Platt/Urs Huber (Team Bulls 1), die als Elfte noch mal 5:44 Minuten verloren und jetzt als Achte bereits 14:40 Minuten Rückstand haben.

Damen: Spitz und de Groot halten mit

Sabine Spitz (Ascendis Health) zeigte sich unbeeindruckt von den sieben Stichen, mit denen am Tag zuvor der Cut über der linken Augenbraue zugenäht worden war. «Ich kann immer noch lachen», meinte sie am Montagnachmittag. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die Verletzung dennoch ein kleines Handicap war und Spitz die Verkürzung der Etappe eher entgegenkam. Ein paar Prellungen hat der Körper bei dem Abgang über den Lenker und der Aufprall auf Steinen auch hinterlassen. «Es war nicht einfach, aber es geht», kommentierte Spitz.

So konnte das deutsch-südafrikanische Duo Sabine Spitz/Robyn de Groot am dritten Tag das Tempo der beiden Damen im Orangenen Jersey mitgehen und erreichte gemeinsam mit Esther Süss und Jennie Stenerhag (Meerendal CBC) die Zielpassage. Mit 8:58 Minuten Rückstand auf die Schweizerin und die Schwedin ist nach wie vor auch der angestrebte Titelgewinn möglich. Für Ariane Lüthi und Adelheid Morath (Team Spur) scheint das mit jetzt 28:04 Minuten Rückstand auf Süss/Stenerhag allerdings kaum noch machbar. Nach wie vor kann Ariane Lüthi ihr Leistungsvermögen aus den Vorjahren, als sie mit Annika Langvad gemeinsam dreimal gewinnen konnte, nicht abrufen.

Immerhin reichte es für die Freiburgerin und ihre Partnerin am dritten Tag erstmals für den Sprung aufs Podium. Mit 5:02 Minuten Rückstand nahmen sie in Caledon den beiden OMX-Fahrerinnen Mariske Strauss und Annie Last (5.) 3:08 Minuten ab und verkürzten den Abstand aufs Gesamt-Podium damit auf 6:47 Minuten. Das könnte für den Rest der Woche noch das realistische Ziel sein, sofern nichts Einschneidendes passiert. Dafür ist das Cape Epic allerdings immer gut.

Cape Epic: zweiter Etappensieg für Fumic und Avancini...



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