Koblenz (rad-net) - Mit einer Pressemitteilung hat Canyon am gestrigen Donnerstag das Aus für das Canyon-Topeak Factory Racing Team bekannt gegeben. Zum 31. Dezember werden die Bücher der Formation um den dreifachen Marathon-Weltmeister Alban Lakata geschlossen. Der 39-Jährige will seine Karriere aber fortsetzen.
2005 begann die Geschichte des Teams unter dem Titel Topeak-Ergon, ins Leben gerufen von Franc Arnold, der Bruder des Canyon-Besitzers und Geschäftsführers Roman Arnold ist.
Bis 2013 betrieb die Equipe auch eine erfolgreiche Cross-Country-Abteilung. Irina Kalentieva fuhr zu zwei Weltmeistertiteln, Olympia-Bronze 2008 und sieben ihrer acht Weltcupsiege holte sie im Trikot des Koblenzer Rennstalls, auch ihren bislang letzten 2014. Ausgerechnet am Ende der Saison, in der man die XCO-Abteilung schloss. Wolfram Kurschat stand für Topeak-Ergon zweimal auf dem Weltcup-Podest.
Auf der Seite der Marathon-Spezialisten holte Topeak-Ergon durch Alban Lakata drei Marathon-WM-Titel (2010, 2015 und 2017), zudem gab es durch Kristian Hynek einmal WM-Bronze (2016). Auf das Konto der des Österreichers und des Tschechen gehen auch EM-Medaillen. Die Britin Sally Bigham gewann einmal WM-Silber, einen EM-Titel und vier EM-Silbermedaillen. Durch Kristian Hynek und Robert Mennen gab es auch einen Sieg beim Cape Epic und ferner einen für das Team bei der Transalp.
Zum Anfang dieser Saison wechselte das Team unter das Dach von Canyon. Dort hat man sich jetzt aus nicht näher genannten Gründen dazu entschlossen diese Rennsport-Abteilung zu schließen.
Allerdings, so betont die Pressemitteilung, sei das nicht das Ende des Sponsorings im Mountainbike-Sports. «In den Segmenten Cross-Country, Enduro, Downhill und Freeride ist die Marke ja weiter vertreten», wird Roman Arnold zitiert. Mit Mathieu van der Poel und Pauline Ferrand Prevot sind im Cross-Country schon zwei Weltklasse-Sportler auf Canyon-Bikes unterwegs.
Das Canyon Topeak Factory Racing Team wird beim Roc d'Azur im französischen Fréjus am Wochenende zum letzten Mal in dieser Konstellation an den Start gehen.
Alban Lakata kündigte auf Nachfrage von rad-net die Fortsetzung seiner Karriere an. «Es ist echt schade, aber ab und zu braucht es auch Veränderung, um wieder frische Motivation zu bekommen», so Lakata. Für ihn werde es weiter gehen, aber das sei «noch nicht spruchreif.»