Frankfurt (rad-net) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gefordert, die
Werte des Sports auch in Zeiten globaler Doping- und Korruptionsskandale zu
verteidigen: «Wir müssen uns auf den Weg machen, Verbündete suchen und den Mut
finden, neu anzufangen», sagte Steinmeier beim Forum «Werte des Sports»
anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Deutschen Sporthilfe in Berlin.
«Wir müssen es schaffen, dass die Menschen auch Großereignisse wie die
Olympischen Spiele nicht nur akzeptieren, sondern wieder wollen», sagte
Steinmeier, Schirmherr der Deutschen Sporthilfe. «Wir brauchen transparente
Sportorganisationen, Sponsoren, die sich anschließen und die
Anti-Doping-Bewegung stärken. Ich habe den größten Respekt vor all den
Sportlern, die trotz Leistungsdruck nicht dopen. Sie sind unsere Helden und
Vorbilder.»
Steinmeier betonte die Bedeutung des Sports für die moderne Gesellschaft.
«Die Idee des Sports als sozial verbindendes Element, als Ort der Integration
von Menschen verschiedener Herkunft ist uns wichtig und wertvoll geworden»,
sagte der Bundespräsident. In einer zunehmend von Wahrnehmungsblasen geprägten
Welt sei Sport «ein Bezugspunkt, der für Menschen aller Schichten und
Generationen der Gesellschaft gemeinsames Erleben sein kann.» Diesen gelte es zu
bewahren. «Die Deutsche Sporthilfe ist uns dabei ein Vorbild und Ansporn», sagte
Steinmeier.
Die Arbeit der Stiftung lobte der Bundespräsident als wichtigen Bestandteil
einer «modernen Idee» des Sports. «Die Sporthilfe ist aus unserer
Sportlandschaft nicht mehr wegzudenken», sagte er. «Sie hilft uns, die Wege in
den Spitzensport zu öffnen und das nicht nur aus Zuschauerperspektive, sondern
aktiv auf dem Platz, auf der Bahn, im und auf dem Wasser.» Der Bundespräsident
hatte im April wie seine Vorgänger die Schirmherrschaft für die Stiftung
Deutsche Sporthilfe übernommen.
Auf der Grundlage einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema «Werte
des Sports» wurde bei der Veranstaltung in Berlin auch über die Ausrichtung der
2006 ins Leben gerufenen «Hall of Fame des deutschen Sports» diskutiert. Prof.
Dr. Gunter Gebauer, Sportphilosoph der FU Berlin, forderte in einem
Impulsvortrag, dass Mitglieder der »Hall of Fame» sich durch «modellhaftes
Verhalten» auszeichnen sollten.
Das Forum in Berlin bildete den Abschluss des Jubiläumsjahres der Deutschen
Sporthilfe. Im 50. Jahr ihres Bestehens weist die gemeinnützige Stiftung einen
Rekord-Förderetat von 14,5 Millionen Euro, mit dem sie aktuell rund 4000
Athletinnen und Athleten in über 50 Sportarten unterstützt.