Berlin (dpa) - Der belgische Radprofi Tom Boonen, Ende April zum zweiten Mal bei einer Dopingkontrolle mit Kokain aufgefallen, kämpft um sein Startrecht bei der Tour de France.
«Wir werden Klage bei der Pariser Justiz einreichen», kündigte sein Anwalt Luc Deleu in der Brüsseler Tageszeitung «Het Laatste Nieuws» an. Tour- Direktor Christian Prudhomme hatte Ex-Weltmeister Boonen zu Wochenbeginn vom Rundfahrt-Start am 4. Juli in Monaco ausgeschlossen.
Deleu will aber erst ein offizielles Schreiben der Tour-Organisation ASO abwarten. «Bisher haben wir noch nichts erhalten», sagte er. Für Boonens Team Quick-Step ist Prudhommes mündliche Aussage aber verbindlich. «Prudhomme hat ihn ausgeschlossen. Deshalb wird er beim gegenwärtigen Stand der Dinge nicht starten», sagte Teamsprecher Alessandro Tegner beim Giro d'Italia.
Boonen, der erst am 12. April zum drittenmal den Klassiker Paris - Roubaix gewonnen hatte, war Ende April zum zweitenmal binnen zwölf Monaten positiv auf Kokain getestet worden. Die Disziplinarkommission des Radsport-Weltverbandes UCI hatte zu Wochenbeginn angekündigt, sich mit dem Vergehen des Ex-Weltmeisters befassen zu wollen. Obwohl der Belgier nicht gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen hat, droht ihm eine Sperre zwischen einem Monat und einem halben Jahr.