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Tom Boonen (M) war auch im Sprint der dritten Etappe nicht zu schlagen.
04.07.2005 20:01
Boonen mit zweitem Etappensieg - Erfolg im Sprint

Tours (dpa) - Die Stars Armstrong und Ullrich konzentrierten sich bereits auf das Mannschaftszeitfahren, Tom Boonen aus Belgien feierte seinen zweiten Etappensieg: Die 3. Etappe der Tour de France von La Chataigneraie über 212,5 Kilometer nach Tours gehörte wieder den Sprintern.

Mit nunmehr zwei Tageserfolgen in Serie ist der blonde Belgier im Moment bei den Sprintern der Chef im Ring ist. Im Massensprint ließ der Paris-Roubaix-Gewinner seiner Konkurrenz erneut keine Chance. Boonen, seit dem zweiten Tour-Tag Träger des Grünen Trikots, verwies den Österreicher Peter Wrolich vom Team Gerolsteiner auf Rang zwei - bester Deutscher war Robert Förster (Markkleeberg) auf Platz sieben. Dem ursprünglich drittplatzierten Australier Robbie McEwen vom Team Davitamon-Lotto wurde sein dritter Rang wegen Behinderung aberkannt.

Im Gesamtklassement gab es keine Veränderungen: David Zabriskie (USA) vom dänischen CSC-Team geht mit seinem Zwei-Sekunden-Vorsprung vor dem sechsfachen Rekordsieger Lance Armstrong in das 67,5 Kilometer lange Team-Zeitfahren von Tours nach Blois. Die T-Mobile-Elite um Jan Ullrich (1:08 Minuten zurück) und Alexander Winokurow (53 Sekunden) verteidigte ihre Plätze. Zwischen den Zeitfahr-Favoriten Discovery Channel (Armstrong) und CSC (Zabriskie) geht es auf dem vierten Teilstück um nichts Geringeres als das Gelbe Trikot.

«Im vorigen Jahr habe ich meine zweite Tour-Etappe erst beim Finale in Paris gewonnen. Das habe ich jetzt schon nach nur drei Etappen geschafft», sagte Boonen. Weniger zufrieden war Förster, der sich insgeheim mehr ausgerechnet hatte: «Meine Beine waren gut, aber ich hatte leider keine freie Fahrt, weil ich eingeklemmt war.» Ullrich kommt drei Tage nach seinem Unfall allmählich in Tritt: «Es rollt immer besser».

Armstrong warnte davor, Ullrich bereits abzuschreiben. Wenn dieser den Schock des Trainings-Unfalls vom Tag vor dem Tour-Start verdaut hätte, erwartet der Texaner einen deutlichen Aufwärtstrend bei seinem vermeintlichen Herausforderer Nummer eins. Armstrong bleibt zurückhaltend und mahnte zur Vorsicht: «Ullrichs Abschneiden beim Zeitfahren hatte mit seinem Sturz zu tun. Ich stürzte im Training vor zehn Tagen und brauchte fünf Tage, um den Schock zu verdauen. Jan hatte das Pech, dass ihm das jetzt passierte. Wenn die Tour nach Deutschland kommt, wird er sich besonders ins Zeug legen. T-Mobile mit Ullrich, Winokurow und Klöden bleibt weiter sehr gefährlich».

Nach dem ersten Vorgeschmack mit einer Bergwertung im Verlaufe der 2. Etappe folgten 24 Stunden später drei weitere der vierten Kategorie. Dabei trat Fabian Wegmann, Gewinner des Bergtrikots beim Giro d'Italia 2004, in Erscheinung. Der Profi aus dem Team Gerolsteiner gewann die erste Wertung an der Cote de Pouzauges vor dem Träger des Bergtrikots, Thomas Voeckler, der die Franzosen im Vorjahr im Gelben Trikot tagelang verzaubert hatte.

Nach der ersten Steigung des Tages nach 22 Kilometer hatte sich eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet, die das Rennen lange bestimmte und die letzten zwei Bergwertungen unter sich aufteilte. Das Trio mit dem Niederländer Erik Dekker an der Spitze wurde aber vom Feld vier Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Das erste deutsche Sturzopfer im Rennen war am Vortag Daniel Becke vom Team Illes Baleares. Der Erfurter, der zusammen mit anderen auf den letzten drei Kilometern gestürzt war und damit im Finale eine Teilung des Feldes provoziert hatte, verletzte sich an der Hüfte. Er konnte die Tour aber fortsetzen. Dadurch war es bei den Juroren nach der Zielankunft der 2. Etappe zu einiger Konfusion gekommen.

Erst bekam die 27-köpfige Fahrergruppe an der Spitze - in ihr auch Ullrich - fünf Sekunden Vorsprung gutgeschrieben. Dann besann sich die Jury auf die neue Drei-Kilometer-Regel, die besagt, dass gestürzte Fahrer innerhalb der letzten 3000 Meter keine Zeit verlieren und andere auch nicht von einem Sturz zeitlich profitieren dürfen. T-Mobile hatte vor Beginn der 3. Etappe beim Veranstalter noch einmal offiziell nachgefragt. Doch die Entscheidung blieb unwiderruflich.


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