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Manuel Fumic im Downhill der Strecke in Solothurn. Foto: Erhard Goller
10.05.2015 09:44
BMC Racing Cup Solothurn: Fumic bei Schurter-Sieg auf Rang fünf

Solothurn (rad-net) - Vor einer großen Kulisse hat Nino Schurter zum fünften Mal in Folge den BMC Racing Cup in Solothurn gewonnen. Der WM-Zweite vom Scott-Odlo Team schlug dabei Weltmeister Julien Absalon (BMC Racing) und dessen Teamkollegen Lukas Flückiger, während Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) auf Rang fünf ins Ziel kam. Pechvogel des Tages war der Seriensieger der letzten Rennen, Florian Vogel, der von einem Defekt gehandicapt war.

Es war ein kleines Detail schon nach gut zwei Kilometern, die falsche Linie in einer Laufpassage, die Manuel Fumic so ins Hintertreffen brachte, dass die Post an der Spitze ohne ihn abging. An zweiter Stelle war er in den Anstieg hinein gegangen, an achter Position kam er oben heraus. «Da habe ich den Zug verpennt», bekannte er.

Weil der 5,5 Kilometer lange Kurs in Solothurn eine lange Flachpassage auf Asphalt aufweist, ist es schwer Lücken zu schließen. «In der Verfolgergruppe musste ich alles alleine machen», erzählte er später im Ziel. Beinahe hätte er zwar noch Anschluss an Julien Absalon und Lukas Flückiger gefunden, doch es reichte nicht ganz, auch weil die beiden BMC-Teamkollegen gut harmonierten. So kämpfte Manuel Fumic schließlich nur noch mit Teamkollege Marco Fontana und Martin Fanger (BMC Racing) um Rang vier, den sich dann der Schweizer abholte (+1:03), während Fumic neun Sekunden dahinter den letzten Platz auf dem Podium mitnahm. «Ich hatte gute Beine, das Training hat gezündet, nur über das Ergebnis bin ich etwas enttäuscht», bekannte Fumic.

Beifalls-Sturm für Nino Schurter
Ein Beifalls-Sturm brandete durch die große Kulisse, als Nino Schurter (Scott-Odlo) in das Arena gleiche Gelände im Schanzengraben von Solothurn einfuhr. Der Schweizer Meister hatte genügend Zeit, um in die Menge zu winken. 21 Sekunden später fuhr Julien Absalon (BMC Racing) ins «Velodrom» ein.

Ein echtes Duell zwischen den beiden langjährigen Kontrahenten hatte es aber an diesem Tag auf den 38,5 Kilometern nie gegeben. Nino Schurter, Florian Vogel (Focus XC) und Lukas Flückiger hatten sich in der ersten Runde in der technischen Passage einen kleinen Vorsprung heraus gefahren. Auf den langen Flachpassagen auf Asphalt arbeiteten sie zusammen und machten es so den Verfolgern sehr schwer.

Lukas Flückiger ließ in der zweiten Runde abreißen. «Ich hätte noch ein, zwei Runden weiter mitgehen können, aber dann wäre ich wahrscheinlich geplatzt», erklärte Flückiger warum er sich zu Julien Absalon zurückfallen ließ.

Vorne arbeiteten fortan die Ex-Teamkollegen Florian Vogel und Nino Schurter perfekt zusammen. «Ich wollte, dass wir zusammen arbeiten. Auf dieser Strecke kann es alleine sehr schwer werden. Schade, dass Flo den Platten hatte», erklärte der Churer und sprach damit die Entscheidung an. Vermutlich schon Ende der vierten Runde erlitt Florian Vogel einen schleichenden Plattfuß und fiel zurück. In der unteren Tech-Zone hatte er kein Laufrad zur Verfügung, so dass er aussichtslos zurückfiel. «Schade, ich hätte schon gerne gesehen, was passiert. Ich habe mich sehr gut gefühlt», sagte Vogel, der als Zehnter (+3:12) das Ziel erreichte und praktisch nicht mehr um die Fortsetzung seine Serie von sechs Siegen kämpfen konnte.

Schurter hatte 40 Sekunden Vorsprung und ließ sich die nicht mehr nehmen. «Ich hatte schon Angst, dass die von hinten zu zweit noch mal kommen, aber es hat ja geklappt», resümierte Schurter nach seinem 59. Sieg in der Schweizer Serie und seinem vierten Saisonsieg zufrieden.

Martin Gluth: Alles auf die letzte Runde
Martin Gluth (Novus-OMX) belegte Rang 14 (+4:53). Der Freiburger hatte sich kurzfristig für einen Start in Solothurn entschieden. Er fuhr beständig zwischen Platz 15 und 20 und setzte dann «alles auf die letzte Runde», wie er sagte. «Ich wollte mal sehen, was in der letzten Runde noch möglich ist», erklärte er mit Verweis auf die am Bike angebrachte Leistungsmessung. So hängte er die Konkurrenten aus seiner Gruppe ab und holte sich diesen 14. Platz. «Am Anfang war es etwas zäh, aber ich habe das auch voll aus dem Training heraus genommen.»

Damen: Jolanda Neff im Single-Speed
Die Weltranglistenerste Jolanda Neff lieferte in Solothurn wieder mal eine eindrucksvolle Vorstellung ab. Elegant und dynamisch jagte sie über den 5,5 Kilometer langen Kurs in Solothurn und bewahrte auch bei zwei Handicaps Ruhe. Die zwei technischen Mängel am Bike streuten die einzigen Zweifel am Sieg von Jolanda Neff ins Rennen.

Neff setzte sich bereits in der ersten Runde in der Abfahrt etwas ab und kam in der zweiten Runde mit 30 Sekunden Vorsprung den ersten Anstieg herauf. Dort stoppte sie an der Technischen Zone weil die Thalerin einen gebrochenen Sattel beklagte. Rund 50 Sekunden kostete die Zwangspause. Zwischenzeitlich hatten ihre Landsfrau Esther Süss, die Schwedin Jenny Rissveds, Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal) und Linda Indergand (Focus XC, alle Schweiz) die bis dahin Führende passiert.

Die 20 Sekunden Differenz auf das Führungs-Quartett holte Neff in der technischen Passage aber rasch wieder auf und zu Beginn der dritten lag sie mit Esther Süss an der Spitze. Wieder war es der technisch anspruchsvollste Streckenabschnitt, der sie in Führung brachte. Die gab Jolanda Neff nicht mehr her und das obwohl sie nach der Hälfte der Distanz die Schaltung nicht mehr betätigen konnte. Sie verlor zwischenzeitlich zwar mal 20 Sekunden, doch aufzuhalten war sie deshalb nicht.

Auf der Asphalt-Passage hielt sie zum Teil an, um die Kette von Hand im Zahnkranz zu bewegen. «Die Beine waren gut, aber es hätte heute einfacher sein können. Es ist echt streng geworden», meinte sie im Ziel mit einem Lachen nach ihrem achten Sieg im BMC Racing Cup in Folge.

56 Sekunden waren es am Ende, die Esther Süss von der Schweizer Meisterin (1:35:40) trennten und damit ihre eigene Serie von fünf Siegen in Solothurn beendeten. «Zweitbeste Schweizerin zu sein, damit kann ich zufrieden sein. Um mit Jolanda im Downhill mithalten zu können, da müsste ich ein Jahr Intensiv-Training machen», meinte die Küttigerin mit einem Grinsen. «Ich bin alleine meinen Rhythmus gefahren, so musste ich mich nicht darüber ärgern, dass auf der Flachpassage niemand die Führung macht», erklärte sie ihre Strategie nicht auf die Verfolgerinnen zu warten und vom Windschatten zu profitieren.

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