Schaan (rad-net) - Im Fürstentum Liechtenstein startet am Wochenende der BMC Racing Cup in seine Saison. Der WM-Vierte Moritz Milatz (Koch Engineerin-Müsing Bikes) steigt in Schaan gegen seine Ex-Teamkollegen um Weltmeister Julien Absalon (BMC Racing) ins Renngeschehen ein und die Deutsche Meisterin Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) ist gespannt auf das erste Aufeinandertreffen mit der Weltranglistenersten Jolanda Neff (Stöckli Pro Team).
Mit dem neuen Bike bewaffnet, hat Moritz Milatz die Semester-Ferien genutzt und sich vor Ostern mit der Familie zum Trainieren in die Toskana verzogen. Der Freiburger ist selbst gespannt auf seine Saisonpremiere unter veränderten Bedingungen.
Schaan wechselt sich in der Austragung des BMC Racing Cups mit Buchs ab, das auf der anderen Seite der Autobahn in der Schweiz liegt. Dort hat Moritz Milatz vor einem Jahr, bei Schlecht-Wetterbedingungen, das Rennen gewonnen und am Ende der Saison auch die Gesamtwertung der eidgenössischen Serie. Insofern ist Milatz quasi doppelter Titelverteidiger.
Das wird am Sonntag (14 Uhr) aber eine nur sehr untergeordnete Rolle spielen. In erster Linie geht es für ihn darum, zu erleben, was die Trainingsarbeit unter veränderten Bedingungen wert war und wie die Abläufe im neuen Team von Wolfram Kurschat funktionieren.
Der Teamchef selbst wird auch an den Start gehen. «Ich bin sehr motiviert. Ärgerlich nur, dass ich diese Woche einen Tag mit Fieber im Bett verbracht habe», erklärt Kurschat.
Konkurrenz: Flückiger-Brüder und Ralph Näf
Die beiden Deutschen Ex-Meister treffen im Herren-Rennen auf Julien Absalon, doch folgt man dessen Erklärung, dann ist der Weltmeister wegen einer neu aufgetretenen Allergie im Moment nicht in der Verfassung, die ihn zum Maßstab machen würde. «Seit einer Woche kann ich wieder intensiv trainieren. Aber ich denke, ich habe etwa drei Wochen verloren», erklärt der Weltranglistenerste.
So rücken wohl seine Teamgenossen Ralph Näf und Lukas Flückiger in den Vordergrund. «Mir liegt die Strecke in Schaan eigentlich», meint Flückiger, der auch nicht ganz gesund durch die letzten drei Wochen kam. «Ich bin aber zuversichtlich», meint Flückiger, der seinen Bruder Matthias Flückiger (Stöckli Pro Team) auch mit auf der Rechnung hat.
Gespannt: Morath, Spitz und Grobert
Bei den Damen (Start 12 Uhr) wird das Feld angeführt von Jolanda Neff. Die ist dort so was wie die Lokalmatadorin und wird neben Vize-Weltmeisterin Irina Kalentieva (Möbel-Märki) die Messlatte sein. «Das ist ein cooles Rennen, ich habe gute Erinnerungen und ich fühle mich im Moment recht fit», zeigt sich die Stöckli-Bikerin zuversichtlich. 2014 gewann Neff alle fünf Rennen des BMC Racing Cups, bei denen sie am Start stand. «Ich hoffe, die Serie fortzusetzen. Aber es ist schwer zu sagen. Im Grunde ist es der erste aussagekräftige Vergleich in dieser Saison», meint die 22-Jährige.
Adelheid Morath ist nach ihrem Sieg beim Volcat Etappenrennen in Spanien «gespannt», wie gut sie sich bis Sonntag erholt hat. Gespannt auch, «was das gute Gefühl im Training und bei dem Sieg in Spanien wert ist.» Im Vergleich zu Neff und Kalentieva etwa. «Ich bin aber ganz optimistisch», fügt sie noch hinzu.
Gespannt sein darf man auch auf den ersten Saisonauftritt von Sabine Spitz. Dass sie dennoch in einer körperlich guten Verfassung ist, das hat sie am Ostermontag beim Straßenrennen in Schönaich angedeutet, als sie dort Vierte wurde. Bei sehr kalten Bedingungen, die der 43-Jährigen nicht wirklich liegen. «Das lief ganz gut», meint Sabine Spitz, «aber Schaan wird mir da schon mehr Feedback geben.»
In Schaan wird auch Helen Grobert am Start stehen. Die DM-Dritte von Ghost Factory Racing bekennt sich zu ein wenig Nervosität. «Zum ersten Mal in dieser Saison geht es gegen Jolanda und die anderen. Ich werde sicher noch ein paar Rennen brauchen, um gut zu werden, aber ich fühle mich jetzt ganz gut. Mal schauen, was dabei rauskommt», sagt Grobert.
Mit Hanna Klein (BH-Sr Suntour-KMC), Nina Wrobel (Merida-Schulte), Nadine Rieder, Sofia Wiedenroth (beide AMG-Rotwild) Lena Putz (Genesis Entireinfra) und Sarah Bauer (Merida-Schulte) in ihrem ersten Elite-Rennen stehen noch einige weitere ambitionierte deutsche Damen auf der Startliste.