Zürich (dpa) - Rad-Olympiasieger Paolo Bettini hat nach einer beherzten Solofahrt zum zweiten Mal die Meisterschaft von Zürich gewonnen, doch der größere Triumph gelang seinem Landsmann Danilo di Luca.
Der Italiener durfte sich als erster Gesamtsieger der neu geschaffenen ProTour feiern lassen, bei der außer den ehemaligen Weltcup-Rennen auch die großen Landesrundfahrten in die Wertung einfließen.
Di Luca erreichte nach 241,8 Kilometern im strömenden Regen auf Rang vier das Ziel und holte damit die entscheidenden Punkte. Dort fehlten seine schärfsten Verfolger, darunter Weltmeister Tom Boonen, Jan Ullrich, Lance Armstrong und Alexander Winokurow. Di Luca ist damit weder bei Paris-Tours noch in zwei Wochen beim Saisonabschluss mit der Lombardei-Rundfahrt vom ersten Platz zu verdrängen. In dieser Saison hatte di Luca das Amstel Gold Race und den Wallonischen Pfeil gewonnen und damit die Basis für seinen Erfolg gelegt. In Zürich konnte er Bettini allerdings nicht Paroli bieten.
Nachdem sich zunächst eine sechsköpfigen Spitzengruppe sechs Minuten Vorsprung erarbeitet hatte, bestimmten lange zehn Ausreißer und etwas später sogar elf Ausreißer das Geschehen. Mit an der Spitze fuhren auch Bettinis Teamkollege Patrik Sinkewitz aus Fulda, der ehemalige Sieger der Deutschland-Tour, sowie der Cottbuser Heinrich Haussler, der zuletzt als einziger deutscher Etappensieger bei der Spanien-Rundfahrt für Aufsehen gesorgt hatte. Die Kopfgruppe lag auf dem Rundkurs lange Zeit rund drei Minuten vor dem Feld.
37 Kilometer vor dem Ziel sprengte Bettini die Gruppe und holte sich auf dem fünften und letzten Anstieg zum Pfannenstiel einen komfortablen Vorsprung heraus. Bei der 92. «Züri Mezgete», wie das Rennen eigentlich heißt, hatte der Mann mit dem Goldhelm auch in den vergangenen drei Jahren stets auf dem Podium gestanden.
Rang zwei holte sich mit knapp drei Minuten Rückstand der Luxemburger Franck Schleck vor dem Italiener Lorenzo Bernucci, dann folgte mit etwas Abstand di Luca. Der Neu-Schweizer Steffen Wesemann wurde Sechster, direkt hinter dem T-Mobile-Profi rollte Haussler als bester Deutscher über den Zielstrich und unterstrich mit dem siebten Platz sein großes Talent.
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