Mainz (rad-net) - Vertreter von ARD und ZDF, von Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und ProTour-Teams haben am 24. August in Mainz in einem mehrstündigen Dialog Maßnahmen gegen das Doping im Sport, in diesem Fall im Radsport, erörtert.
BDR-Präsident Rudolf Scharping hat die Maßnahmen des Bundes Deutscher Radfahrer sowie gemeinsame Initiativen mit den Teams, den Veranstaltern und den Sponsoren erläutert. Sie zielen, wie bekannt, erstens auf eine Verbesserung der Qualität und der Zahl der Kontrollen, zweitens auf eine Verschärfung der Sanktionen, drittens auf die Unterstützung des Gesetzgebers mit Maßnahmen gegen den Besitz, die Weitergabe oder den Handel mit Dopingmitteln, damit der kriminelle Hintergrund des Dopings bekämpft werden kann.
«Wir wollen weiter Radsport senden, aber wir wollen gesunden Sport sehen, ohne den Missbrauch leistungsfördernder Mittel», appellierte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender bei dem Treffen an den BDR-Präsidenten sowie Vertreter der drei deutschen Profi-Radställe.
Brender wies mit Nachdruck darauf hin, dass sich die Fernsehanstalten «in allen Sportverträgen gegen Missbrauch absichern» werden. «Wir brauchen von Seiten aller Beteiligten glaubwürdige Maßnahmen, dass wir über einen sauberen Sport berichten. Wir müssen wissen, unter welchen Voraussetzungen wir künftig mit Rechteinhabern noch Verträge abschließen können. Der jetzt angestoßene Selbstreinigungsprozess muss unbedingt fortgesetzt werden», erklärte der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff. Die ARD hatte bereits vor knapp drei Wochen bekundet, trotz der Doping-Problematik weiter über den Radsport berichten zu wollen.
Der BDR bemüht sich außerdem, ebenso wie die Teams, um eine Verankerung dieser Maßnahmen im internationalen Reglement sowie im Lizenzierungsverfahren für Sportler und für Teams. Der Maßnahmenkatalog des Bundes Deutscher Radfahrer wird am 31. August 2006 im Präsidium des BDR beschlossen und tritt dann unmittelbar in Kraft.
Die Teilnehmer der Runde stimmten überein, dass diese Maßnahmen in die richtige Richtung zielen, um einen sauberen Spitzensport zu ermöglichen. Scharping berichtete ferner über die Initiativen des BDR im europäischen Rahmen und im Gespräch mit dem Präsidenten des DOSB. Die Teams werden zusätzliche Maßnahme in eigener Verantwortung festlegen und bekannt geben.
Teilnehmer waren u.a. auf Seiten des Radsports: Rudolf Scharping (BDR-Präsident), Hans-Michael Holczer (Gerolsteiner), Jan Schaffrath (Milram), Rolf Aldag (T-Mobile) sowie die Vertreter der Teamsponsoren. Auf Seiten von ARD und ZDF neben den Sportredaktionen Fritz Raff (Intendant des Saarländischen Rundfunks), ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf, sowie ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender.