Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat sich in den Streit zwischen dem Radsport-Weltverband UCI und dem Tour-de-France- Veranstalter ASO eingeschaltet. Das BDR-Präsidium forderte beide Seiten dringend zu einer Einigung auf, nachdem sich zuletzt der Konflikt um die Austragung der traditionellen Fernfahrt Paris-Nizza zugespitzt hatte. Das einwöchige Rennen beginnt am 9. März. „Alle Beteiligten sind aufgefordert, die für den Profi-Straßenrennsport Existenz gefährdenden Auseinandersetzungen sofort zu beenden“, hieß es in einer Erklärung des BDR-Präsidiums.
UCI-Präsident Pat McQuaid hatte den teilnehmenden Teams sowie ihren Fahrern am Wochenende mit Sperren gedroht und zuvor schon die Olympia-Teilnahme der Profis infrage gestellt. Die Vereinigung der Profiteams hatte sich gegen den Willen der UCI dennoch für eine Teilnahme an Paris-Nizza entschieden. Die ASO hatte allerdings das personell stark veränderte Astana-Team mit Andreas Klöden nach den Dopingskandalen des Vorjahres nicht zu seinen Rennen einschließlich der Tour de France eingeladen.
Während das BDR-Präsidium vom Weltverband verlangte, vorliegende Reformvorschläge zur Überarbeitung der ProTour aufzugreifen, wollen die Verlagsgruppe ASO und der französische Verband ihre Rennen gemäß des internationalen Reglements durchführen. Paris-Nizza soll wegen des Streits nach französischen Regeln stattfinden. Der Konflikt mit der UCI schwelt seit der Einführung der ProTour. Auch die Veranstalter des Giro d'Italia und der Spanien-Rundfahrt wollten nicht in die Serie eingegliedert werden.
DIE ERKLÄRUNG IM WORTLAUT: |
In seiner heutigen Sitzung hat das Präsidium des Bundes Deutscher Radfahrer den Weltverband UCI aufgefordert, die schon vorliegenden Vorschläge zur Überarbeitung der ProTour aufzugreifen und den Konflikt über die Teilnahme bestimmter Teams an den Rennen der ProTour beizulegen. Gleichzeitig hat der BDR den französischen Verband und die ASO dringend gebeten, die in Frankreich stattfindenden Rennen dem internationalen Reglement entsprechend durchzuführen und die Rennen für die entsprechenden Kalender anzumelden – wie das die Verbände in Belgien, Italien und Spanien schon getan haben.
Alle Beteiligten sind aufgefordert, die für den Profi-Straßenrennsport Existenz gefährdenden Auseinandersetzungen sofort zu beenden.
Präsidium des Bundes Deutscher Radfahrer |