Frankfurt (dpa) - Hanka Kupfernagel wird noch einige Zeit auf ihre mögliche Rückkehr in den A-Kader des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) warten müssen. «In den offiziellen Kader kann sie wieder aufgenommen werden, wenn sie sich für eine der Weltmeisterschaften qualifiziert», erklärte BDR-Generalsekretär Martin Wolf. Er verwies auf die Aussage des BDR-Sportdirektors Burkhard Bremer, dass der erfolgreichsten deutschen Fahrerin bei Erfüllung der jeweiligen Nominierungskriterien international «alle Türen offen stehen».
Die vierfache Cross-Weltmeisterin aus Werder war nach Angaben ihres Lebensgefährten Mike Kluge in der vergangenen Woche offenbar von ihrer Streichung aus dem Kader überrascht worden. Laut Kluge, mit dem die 34-jährige Thüringerin in Denzlingen im Schwarzwald zusammenlebt, würden ihr dadurch «rund 3000 Euro im Jahr» verloren gehen. Eine solche Förderung hatte Kupfernagel allerdings im vergangenen Jahr für ihren Weltmeister-Titel im Zeitfahren in Stuttgart im September 2007 erhalten. Kupfernagels größter Erfolg auf der Straße war im Jahr 2008 der Sieg bei den Deutschen Meisterschaften im Zeitfahren. An der Straßen-Weltmeisterschaft in Varese hatte sie nicht teilgenommen und damit auch auf ihren persönlichen Startplatz verzichtet.
Ohne die entsprechenden internationalen Straßen-Ergebnisse war Kupfernagel nach der Trainer-Tagung bereits im Oktober aus dem A-Kader des BDR gestrichen worden. Davon wollen die mehrfache Cross-Weltmeisterin und ihr Lebensgefährte erst von der Deutschen Sporthilfe erfahren haben. Nach eigener Aussage hatte es der BDR versäumt, den beiden die Streichung aus dem Kader wegen Erfolglosigkeit bei den Olympischen Spielen in Peking und dem WM-Verzicht persönlich mitzuteilen. Dafür hatte sich der Generalsekretär bei Kupfernagel entschuldigt.