Gent (rad-net) - Richard Banusch ist neuer U23-Europameister im Punktefahren. Mit 71 Punkten setzte sich der 21-Jährige vor Thiebaud Valere (59/Schweiz) und Savva Novikov (38/Russland) durch und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere. Schlüssel zum Erfolg waren zwei Rundengewinne, durch die Banusch 40 Bonuspunkte verdiente, und zudem überquerte er allein in fünf Wertungssprints als Erster den Zielstrich.
«Richard hat sich in der jüngeren Vergangenheit oft selbst im Weg gestanden, zu viel gewollt. Hier ist er auch in guter Verfassung angereist, ist im Rennen cool geblieben und hat sich am Ende fast in einen Rausch gefahren - das war heute sein Tag», lobte Bundestrainer Frank Augustin.
Im Sprint gab es zweimal Silber. Bei den Frauen U23 musste sich Lea-Sophie Friedrich wie schon im Kleinen Finale der WM in Pruszkow 2019 der ein Jahr älteren Mathilde Gros (Frankreich) geschlagen geben, nachdem sie ein starkes Turnier gezeigt hatte. «Lea war die letzte Woche ein bisschen gesundheitlich angeschlagen. Da haben wir ein sogar um ihren Start gebangt. Sie ist hier ein Top-Turnier gefahren, mit einer starken Qualifikations-Zeit. Im zweiten Lauf war es ein Foto-Finish, da hat Lea gezeigt, dass Gros in nächster Zeit auch schlagbar ist. Sie ist auf Augenhöhe», lobte U23-Bundestrainer Carsten Bergemann seine Sportlerin. Bronze holte Miriam Vece (Italien) in drei Läufen gegen Yana Tyshenko (Russland).
Junior Julien Jäger unterlag lediglich dem Griechen Konstantinos Livanos und holte nach dem EM-Titel im Sprint seine zweite Medaille bei den Titelkämpfen im Vlaams Wielercentrum von Gent. Im rein niederländischen Kleinen Finale holte sich Daan Kool gegen Tijmen van Loon Bronze.
Tim Torn Teutenberg fuhr im Omnium auf einen guten fünften Platz. Im abschließenden kämpfte der 17-Jährige lange um die Medaillen mit und musste sich erst in den letzten Wertungssprints geschlagen geben. Der vorm Punktefahren Führende Denis Denisov (Russland) wurde während des Rennens disqualifiziert, so dass sich Casper van Uden (Niederlande) an dei Spitze setzte und mit 118 Punkten vor Szymon Potasznik (109/Polen) und Javier Serrano Rodriguez (106) gewann. Teutenberg kam auf 98 Zähler.
Im Omnium der Juniorinnen trug Eleonora Camilla Gasparrini aus Italien mit 146 Punkten den Titel mehr als deutlich davon. Mit 27 Punkten Vorsprung verwies sie Ella Barnwell (119/Großbritannien) auf Platz zwei. Mariia Miliaeva (100/Russland) gewann punktgleich vor Katrijn de Clercq (Belgien) die Bronzemedaille. Finja Smekal (63) belegte Platz zwölf.