Stuttgart (dpa) - Im Bahnradsport werden künftig die Weltmeisterschaften und Weltcups im Winter ausgetragen. Das bestätigte die Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Silvia Schenk, in Stuttgart.
«Ob die Saisonverschiebung nun das Nonplusultra ist, darüber kann man lange diskutieren. Auf Grund der Tradition und der Zuschauer gehört der Bahnradsport eigentlich in den Sommer», sagte Schenk. Gleichzeitig wolle sie aber ihr Möglichstes tun, um die Neuregelungen erfolgreich umzusetzen: «Man muss ein gutes Gesamtkonzept finden. Dann bin ich zuversichtlich, dass es funktioniert.»
Ab 2005 werden die Weltmeisterschaften voraussichtlich im März stattfinden, die Weltcups nur noch im Winter. Mit dieser Maßnahme sollen mehr Zuschauer angelockt werden, da vor allem im Sommer das Radsportinteresse fast ausschließlich den Straßenfahrern gilt. «Es bietet sich die Chance, so einen Mindestanteil an Zuschauern zu gewinnen», bemerkte Schenk. Entscheidender sei aber eine generelle Neustruktur bei diesen Hallenereignissen, um sie den Zuschauern schmackhafter zu machen: «Man könnte das Programm etwas straffen und Showelemente einbringen. Die Sixdays und andere Sportarten haben bewiesen, dass dies funktioniert.»
Die Reform im Bahnradsport findet jedoch nicht nur ein positives Echo. Vor allem die Veranstalter der Sechstagerennen kritisierten die Veränderungen. «Die Sommerbahnen würden sterben, und es gibt in Europa zu wenig heizbare Hallen mit Radrennbahnen, die zur Verfügung stehen», sagte Winfried Holtmann, Präsident der Deutschen Radrennveranstalter.