Palma de Mallorca (dpa) - Noch wird überall gewerkelt und es sieht aus wie auf einem Rummelplatz im Aufbau: Am 29. März soll alles angerichtet sein für die Bahnrad-Weltmeisterschaften in Palma de Mallorca - die erste Bewährungsprobe für die dort neu errichtete Radrennbahn.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) will vor der erwartet starken Kulisse - nach Veranstalterangaben soll die WM so gut wie ausverkauft sein - sein Ergebnis von vor einem Jahr in Bordeaux verbessern.
Damals holten Robert Bartko (Berlin) in der Einerverfolgung sowie Christin Muche (Cottbus) im Keirin Gold, Stefan Nimke (Schwerin) sicherte sich Bronze im Sprint. «Diese Bilanz müssen wir ausbauen. Gerade in Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking wäre das wichtig», lautet die Vorgabe von BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer.
Neben den Titelverteidigern zählt keiner der restlichen 20 deutschen Startern zu den Topfavoriten. Selbst für Bartko, der nach Gold 2005 und 2006 vor seinem Titel-Hattrick steht, wird der vierten WM-Einzelsieg seiner Karriere kein «Selbstläufer». Bremer warnt: «Das wird sehr schwer für ihn und auch Muche im Keirin bekommt starke Konkurrenz.»
So hofft man beim Verband auf Überraschungen. Nimke könnte im Sprint dafür ebenso sorgen wie Maximilian Levy (Cottbus), der vor Jahresfrist mit Platz 6 debütierte. «Ich bin in der Lage, was Großes zu reißen. Aber natürlich hängt viel von der Tagesform ab», erklärte Levy, der als Junior fünf WM-Titel sammelte. Völlig offen ist, wie sich René Wolff schlägt. Der Sprint-Weltmeister von 2005 aus Erfurt schied 2006 als Letzter sang- und klanglos aus und ist diesmal nur wegen seiner erfolgreichen Laufbahn im Aufgebot. «Ich traue ihm zu, dass er auf Grund seiner Cleverness und mit seinen Fähigkeiten vorn dabei sein kann», sagte Bremer.
Mit dem Bahnvierer, der viele Jahre das deutsche «Flaggschiff» war, will der BDR nach zwei sechsten Plätzen wieder in Medaillennähe kommen. Der neue Bundestrainer Uwe Freese, der nach der Deutschen Meisterschaft im August 2006 Bernd Dittert ablöste, hat sein Quartett mit Bartko, Routinier Guido Fulst (Berlin), Leif Lampater (Heilbronn) und Robert Bengsch (Berlin) schon zusammen. Da hat Bahn-Rückkehrer und Sydney-Olympiasieger Daniel Becke (Erfurt) kaum noch Chancen auf einen Platz. «Es sei denn, er fährt im Einer sensationell schnell», sagte Freese.