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Sven Meyer (re.) hat den deutschen Bahnvierer wieder nach vorne gebracht. Foto: Mareike Engelbrecht
26.02.2016 10:17
Bahn-Bundestrainer Meyer: «Im Vierer einen großen Schritt gemacht»

Frankfurt (rad-net) - Am kommenden Mittwoch beginnt in London die Bahn-Weltmeisterschaft, die eine wichtige Standortbestimmung vor den Olympischen Spielen ist. In Rio de Janeiro wird nach längerer Zwangspause erstmals wieder ein deutscher Vierer an den Wettbewerben teilnehmen. Bahn-Ausdauertrainer Sven Meyer spricht in nachfolgendem Interview über die schwere Zeit des Neubeginns und die Perspektiven für Rio.

Sven Meyer, bei der WM vor einem Jahr vor den Toren von Paris gehörte der deutsche Bahnvierer nach Jahren der Flaute mit Platz vier und einem neuen deutschen Rekord (3:57,116 Minuten) zu den Gewinnern. Ist das ehemalige Flaggschiff in diesem Jahr in der Lage, erstmals seit 2002 wieder eine Medaille zu gewinnen?

Meyer: Eine Medaille ist sicher noch etwas vermessen. Hinter Großbritannien und Australien geht es auf den Plätzen drei bis sechs sehr eng zu. Sollten wir wieder ins kleine Finale vorstoßen, wäre dies ein Erfolg. Vorrangig geht es darum, den nächsten Schritt zu machen, das heißt, deutschen Rekord zu fahren und den Abstand nach vorne zu verkürzen. Wie sich die Zeit als Platzierung niederschlägt, müssen wir abwarten. Top 6 sollte es aber auf jeden Fall sein.

Als Sie im April 2011 zum neuen Bundestrainer berufen wurden, lag der Ausdauer-Bereich am Boden und das BDR-Flaggschiff stand vor der zweiten verpassten Olympia-Teilnahme in Folge. Wie fällt Ihre Bilanz fünf Jahre später aus?

Die Entwicklung spricht für sich. Wir sind in diesem Jahr in Rio bei den Olympischen Spielen wieder dabei. Gerade im Vierer haben wir einen sehr großen Schritt gemacht und den Rückstand auf die Top-Nationen verkleinert. Es sind aber nach ganz viele Schritte zu gehen, um wieder bei Olympischen Spielen um die Gold-Medaille kämpfen zu können. Generell sind wir zu langsam. Wir fahren zwar regelmäßig den schnellsten letzten Kilometer, kommen aber zu langsam los.

Sie haben über Jahre mit einem Kreis von Fahrern zusammengearbeitet, mussten jetzt aber Henning Bommel, Maximilian Beyer und Leon Rohde mitteilen, dass sie nicht zum WM-Kader gehören. Wie ging es Ihnen dabei?

Es waren definitiv die härtesten und schwersten Tage meines Lebens. Wir haben über die Jahre viele harte Zeiten durchgemacht, das hat zusammengeschweißt. Am Ende habe ich alle Sportler in Einzelgesprächen in alphabetischer Reihenfolge informiert. Das war schlimmer als die Trennung von meiner Freundin vor einigen Jahren. Ich möchte aber betonen, dass für Bommel, Beyer und Rohde die Tür in Richtung Rio definitiv nicht zu ist. Wir haben noch fünf Monate Zeit. Jetzt ist die WM.

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