Dresden (dpa) - DOSB-Präsident Thomas Bach hat nach den jüngsten Doping-Skandalen im Profi-Radsport vor einer Diskreditierung des gesamten Sports gewarnt.
Auf einer Pressekonferenz am Rande der Herbsttagung der Landessportbünde in Dresden sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Sport ohne Doping werde es nie geben. «Der Maßstab muss sein, alles zu tun, um glaubwürdigen Athleten einen gerechten Wettkampf zu ermöglichen. Wenn dafür alles getan wird, muss es anerkannt werden. Wenn nicht, müssen Konsequenzen gezogen werden», betonte Bach.
Im Radsport habe es nicht überall einen Bewusstseinswechsel gegeben. Die Dopingmentalität sei durch die unabgestimmte Art der Verantwortlichen im Kampf dagegen begünstigt worden. «Der internationale Verband muss langsam ein Anti-Doping-Programm verabschieden, dass mit allen Veranstaltern und der Welt-Anti-Doping- Agentur WADA abgestimmt ist und 365 Tage im Jahr gilt», sagte Bach und rief alle Beteiligten zu gemeinsamen Gesprächen auf.
Erste positive Signale dazu würde es geben, sagte der Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und erneuerte seine Aussage, dass es bei ausbleibenden Ergebnissen keine Denkverbote geben dürfe, dem Straßenradsport der Männer eine olympische Denkpause zu verordnen. Bach verwies in dem Zusammenhang auf das Gewichtheben. Dort würden die enormen Anstrengungen im Anti- Doping-Kampf greifen. «Sie tun sehr viel mit Kontrollen und dürfen dann natürlich nicht bestraft werden, wenn sie positive Fälle aufdecken», erklärte Bach.