Berlin (dpa) - Den ehemaligen Telekom-Radprofis Jan Ullrich und Andreas Klöden droht nach Ansicht von DOSB-Präsident Thomas Bach die Aberkennung der Olympia-Medaillen von Sydney 2000. Auf die Frage der «Berliner Zeitung», ob die beiden um ihre Plaketten fürchten müssten, antwortete Bach mit «Ja». Als Chef der Juristischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erklärte Bach, dass Ullrich und Klöden wegen möglicher Verstrickungen in den Doping-Skandal um die Freiburger Uni-Klinik die Medaillen aberkannt werden könnten.
Der 2007 zurückgetretene Ullrich, dem auch Verbindungen zum mutmaßlichen spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes nachgewiesen worden waren, errang 2000 im Straßenrennen vor seinem Telekom-Team-Kollegen Alexander Winokurow (Kasachstan) und Klöden die Goldmedaille. Im Zeitfahren hatte er Silber geholt. Alle drei Profis wurden damals von den Freiburger Telekom-Ärzten Lothar Heinrich und Andreas Schmid betreut, die Doping-Dienstleistungen zugegeben haben. Eine Untersuchungs-Kommission der Freiburger Vorkommnisse ist noch zu keinem abschließenden Urteil gekommen.
Der zwischenzeitlich zurückgetretene Winokurow, der bei der Tour de France 2007 des Blut-Dopings überführt worden war, will wieder fahren, muss aber eine Sperre durch den Weltverband UCI befürchten. Klöden ist einer der vier Kapitäne im Astana-Rennstall, in dem Lance Armstrong zu Jahresbeginn sein Comeback feierte.