Groot Brak River (rad-net) - Beim 121 Kilometer langen Attakwas-Marathon in Südafrika haben Sabine Spitz und Tim Böhme einen gelungen Einstieg in die Saison 2018 gefeiert. Bulls-Biker Böhme wurde hinter Matthys Beukes aus Südafrika Zweiter und Sabine Spitz (Wiawis) bei den Damen hinter der Schweizerin Ariane Lüthi und der Schwedin Jennie Stenerhag Dritte.
Bei klarem Himmel in Oudtshoorn gestartet, endete das Momentum Health Attakwas fünf, beziehungsweise sechs Stunden später im Regen von Groot Brak River.
Bei den Herren drückten erst mal die beiden Pyga Euro Steel-Fahrer Matthys Beukes und Philip Buys auf dem Weg zum Bergpreis dem Rennen ihren Stempel auf. Mit ihnen kämpfte ihr Landsmann Gert Heyns um die Prämie und gewann sie auch, nachdem Buys reißen lassen musste. Der Bergkönig verlor seine Chancen allerdings in der folgenden Abfahrt durch einen Defekt.
So war Beukes alleine in Front und zog das Solo bis zum Schluss durch. Hinter ihm konnte Tim Böhme bei seiner Aufholjagd etwa bei Kilometer 85 zu Buys einholen. Sie arbeiteten zusammen bis Buys mit dem Frankfurter nicht mehr mithalten konnte.
Der Deutsche Ex-Marathon-Meister beendete das erste Rennen der letzten Saison seiner Karriere mit 9:06 Minuten Rückstand auf Beukes (4:56:56) auf einem starken zweiten Rang. Buys wurde mit 15:17 Minuten Rückstand Dritter. Böhmes Teamkollege Karl Platt wurde im ersten Rennen nach seiner Verletzung Neunter (+32:09). Julian Biefang (Embracetheworld) wurde mit 43:50 Minuten Rückstand 13.
Bei den Damen riss am Anstieg zur Bergwertung unter dem Tempo-Diktat von Sabine Spitz die Spitzengruppe auseinander. Letzlich konnte nur Ariane Lüthi (Team Spurs) der Olympiasiegerin von Peking folgen. Spitz holte sich den Berpreis, doch dann erlitt sie dasselbe Schicksal wie ihr männliches Pendant. Im Downhill holte sie sich sogar einen doppelten Plattfuß. «Ich habe gar nicht gleich realisiert, dass ich einen doppelten Plattfuß habe. Ich habe das Hinterrad repariert und dann erst im nächsten Downhill registriert, dass auch das vorne die Luft raus war. Ich musste anhalten und aufpumpen», erklärte die 46-Jährige.
So war Ariane Lüthi auf und davon. «Ich habe meine Stärken ausgespielt und bin die Downhills in den Attakwas so gefahren so schnell ich konnte. Ich war dann so einsam und bin einfach im Zeitfahr-Modus gefahren, von Kilometer 65 bis ins Ziel», so Lüthi, die das Rennen zum sechsten Mal gewinnen konnte. «Ich kann es kaum glauben. Es ist ein enormer Schub fürs Selbstvertrauen für den Rest der Saison.»
Sabine Spitz wurde durch die Defekte von Jennie Stenerhag passiert, konnte dann aber für fast 30 Kilometer mit Lokalmatadorin Yolande de Villiers zusammenarbeiten und die Südafrikanerin auch im Finish um Rang drei besiegen. De Villiers hatte früh angegriffen, in der Schlusskurve aber weggerutscht, so dass Spitz doch noch auf dem Podest landete. Mit 16:20 Minuten Rückstand auf Lüthi (5:45:11) wurde sie Dritte.