Paris (dpa) - Der im Vorjahr zurückgetretene Tour-Rekordsieger Lance Armstrong hat sich gegen erneute Doping-Vorwürfe zu Wehr gesetzt. «Unwahr, unbegründet und abgestanden», nannte der ehemalige Radprofi Armstrong die Vorwürfe.
Die Anschuldigungen hatte die französische Zeitung «Le Monde» unter Berufung auf Aussagen des Ehepaares Andreu vorgebracht. Betsy Andreu, die Frau seines ehemaligen Team-Kollegen und Freundes Frankie Andreu, hatte unter Eid bezeugt, dass Armstrong im Rahmen seiner Krebsbehandlung am 28. Oktober 1996 gegenüber seinem Arzt Doping zugab. Der Profi hätte die Einnahme von «EPO, Wachstumshormonen und Kortison» zugegeben. Der Mediziner Craig Nichols, der Armstrongs Chemotherapie gegen seinen Hodenkrebs in der Indiana University leitete, widersprach dieser Darstellung.
Die Zeugenaussagen des Ehepaares Andreu erfolgten im Rahmen einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Armstrong und einer Versicherung um die Auszahlung von Siegprämien, die das Unternehmen wegen der Dopingverdächtigungen gegen den Profi aus Texas zurückhielt. Inzwischen hat ein Gericht dem siebenfachen Toursieger umgerechnet sechs Millionen Euro zugesprochen. Die Versicherung muss zahlen.