(rad-net) - Der Südafrikaner Alan Hatherly und der Däne Simon Andreassen haben beim Cyprus
Sunshine Epic die 63,5 Kilometer lange dritte Etappe des Afxentia
Etappen-Rennens gewonnen. Auf der Runde in Lythrodontas profitierten sie von
einem Defekt beim Tschechen Ondrej Cink, der mit Bartlomej Wawak das Klassement
aber weiter das Klassement anführt. Luca Schwarzbauer kam als bester Deutscher
auf Rang sechs ins Ziel, 15 Sekunden vor Max Brandl, der sich mit Georg Egger
zusammen jetzt auf Position fünf der Gesamtwertung nach vorne schob.
An der ersten Verpflegungszone bei Kilometer 22 kam noch eine große Gruppe
vorbei. Im folgenden, 16 Kilometer langen Anstieg, riss die Gruppe auseinander.
Im letzten Teil griffen Ondrej Cink und Bartlomej Wawak (Kross Racing) an, Alan
Hatherly (Specialized Racing) konnte folgen und das Trio ging gemeinsam in den
Kakokefalos Trail, der über fünf Kilometer Singletrail zur letzten
Verpflegungszone bei Kilometer 47 führt.
Doch Ondrej Cink erlitt auf der Abfahrt einen Defekt und verlor den Anschluss.
Er fiel bis auf Position elf zurück, während sich Hatherly am Ende des
Singletrails um 40 Sekunden von Wawak absetzen konnte. Die letzten 15 Kilometer
fuhr der U23-Weltmeister von 2018 als Solist ins Ziel und kam mit 39 Sekunden
Differenz auf den Polen ins Ziel.
Simon Andreassen (Specialized Racing) kam eine Sekunde nach Martin Stosek
(Future Cycling) als Vierter ins Ziel und machte so den zweiten Etappensieg für
sich und Hatherly perfekt. Mit addierten 1:06 Minuten Rückstand wurden Stosek
und sein tschechischer Landsmann Kristian Hynek Tages-Zweite vor Wawak und Cink,
der als Neunter ins Ziel kam (+1:45). «Das war ein guter Tag für uns», freute
sich Alan Hatherly, «ich habe die Abfahrt gut gekannt, das war wichtig. Morgen
wird es ein schöner Showdown im Cross-Country.» 47 Sekunden liegen zwischen Cink/Wawak
und Hatherly/Andreassen. Die Tschechen Hynek/Stosek liegen 2:34 Minuten zurück.
Schwarzbauer macht «Ramba-Zamba»
17 Sekunden nach Kristian Hynek kam Luca Schwarzbauer (Lexware) an sechster
Stelle ins Ziel. «Ich hatte einen ziemlich guten Tag, zwischendurch war es mal
hart. Meine Beine waren fast perfekt, nur der Rücken hat sich beschwert. Am Berg
habe ich es genossen mit Georg, Stirnemann und Vogel einen geilen Speed zu
fahren», freute sich Schwarzbauer über seine Leistung.
Nach der Abfahrt wollte er «Ramba-Zamba» machen, wie er sagte, um die Lücke
zur Gruppe bis Platz drei zu schließen. «Da ist Georg leider flöten gegangen»,
meinte Schwarzbauer verschmitzt und lachte, «und alle anderen eigentlich auch.
Aber ich habe es trotzdem nicht ganz gepackt, an die Gruppe ran zu kommen.
Trotzdem, für mich persönlich war es ein geiler Tag.»
15 Sekunden nach ihm kam sein Teamkollege Max Brandl ins Ziel. Er hatte sich
am Anfang schwer getan und verlor dann in der kürzeren Abfahrt vor dem langen
Anstieg Zeit. «Ich bin durch den Ziehharmonika-Effekt und langsamere Abfahrer
mit rund einer Minute Rückstand in den eigentlichen Anstieg», erklärte Brandl.
Er kam in Tritt, fuhr an die vor ihm fahrenden Luca Schwarzbauer und Georg Egger
fast wieder ran und hatte dann das Glück, dass er sich nach dessen Defekt an
Cink ran hängen konnte. «Da haben wir noch mal Gas gegeben und am Ende bin ich
ihn sogar noch losgeworden und konnte Georg noch einholen und Luca fast»,
berichtete der deutsche Meister.
Sein Teampartner Georg Egger war zum Schluss «nicht mehr im Wohlfühlbereich»,
der Rücken war nach wie vor nicht in Ordnung, aber im Vergleich zum Freitag sei
es «immer noch ordentlich» gegangen. Er kam 30 Sekunden hinter Brandl als
Zehnter ins Ziel. Die addierte Zeit brachte ihm mit Brandl den vierten
Etappenrang (+2:55) und in der Gesamtwertung die Verbesserung von Position neun
auf fünf (+11:32).
Hinter Egger/Brandl wurde Luca Schwarzbauer im zweiten Lexware-Team mit David
List Tages-Sechster (+5:54). Das Duo verbesserte sich in der Gesamtwertung auf
den sechsten Rang (+15:18). «Ich bin ohne Sturz flüssig durchgekommen. Weil ich
die Abfahrten nicht kenn, ist das schon manchmal Harakiri, aber ich habe es gut
gemanaget. Zum Schluss ging es noch mal echt gut», erklärte List, der zum
Schluss auf Matthias Stirnemann (Möbel Märki) auffahren konnte und als 18. die
Ziellinie überquerte (+5:33).
Damen: Hattrick für Langvad/Batten
Annika Langvad und Haley Batten (Specialized Racing) konnten schon vor dem
langen Anstieg in einem Singletrail eine Lücke reißen und am Berg den Vorsprung
ausbauen. «Es hat mir definitiv geholfen, dass wir heute zusammen gefahren sind.
Annika hat ein gutes Tempo gemacht», erklärte die 21-jährige Batten im Ziel.
«Ich bin so was ja noch nie gefahren, es ist für mich jeden Tag eine
Überraschung.» Gemeinsam mit der sechsfachen Weltmeisterin Annika Langvad
erreichte sie nach 2:56:33 Stunden das Ziel. Auch das zweitplatzierte Duo kam
gemeinsam an die Zeitmessung. Kate Courtney und Erin Huck (Scott-Sram) hatten
1:49 Minuten Rückstand auf die jetzt dreifachen Etappensiegerinnen, die über 17
Minuten Vorsprung ins abschließende Cross-Country-Rennen nehmen.
«Es war unser Ziel gemeinsam zu fahren. Das Feld hat sich früh auseinander
gezogen, aber es war verlockend weil wir sie lange Zeit vor uns gesehen haben»,
erklärte Erin Huck.
Auf Etappenrang drei wurden Jitka Cabelicka/Tanja Zakelj (Gapp System-Unior
Tools, +19:59) notiert und rückten näher an Evie Richards/Emily Batty (Trek
Factory Racing) heran, die als Vierte 20:14 Minuten Differenz hatten.
Richards fühlte sich «stark» und freute sich über den «großartigen Singletrail»,
der «sooo cool» gewesen sei. Batty büßte allerdings einige Minuten ein.
Kim Ames (Herzlichst Zypern) kam als 13. ins Ziel und verlor 18:59 Minuten
auf die Siegerinnen. Ihre Teamkollegin Miriam Oeschger wurde 21. (+36:03).