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Lance Armstrong ist vor der letzten Etappe der Tour de France 1999 gut gelaunt.
09.09.2005 18:15
Affäre Armstrong: UCI fordert Aufklärung

Berlin (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI spielt in der Affäre Lance Armstrong weiter auf Zeit und hat die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA angegriffen.

In einer lange angekündigten ersten Reaktion auf die Doping-Vorwürfe gegen den Amerikaner hat die UCI von der WADA und dem Pariser Labor Chatenay-Malabry, in dem Armstrongs Proben getestet worden waren, Aufklärung gefordert, aber eine klare Stellungnahme vermieden.

Der Verband schickte beiden Institutionen einen Sechs-Fragen-Katalog zur Affäre Armstrong. UCI-Präsident Hein Verbruggen hatte am Freitag bereits in der französischen Tageszeitung «Le Figaro» erklärt, dass nicht mit Sanktionen gegen den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger zu rechnen sei.

«Wir haben keine offiziellen Mitteilungen oder Dokumente der Anti-Doping-Behörden oder des Anti-Doping-Labors über positive Analysen erhalten», hieß es von Verbandsseite lakonisch. Die UCI kündigte an, weiter nach der undichten Stelle zu suchen, aus der Informationen in die Öffentlichkeit gelangt seien. Die französische Sportzeitung «L'Équipe» hatte am 23. August unter Berufung auf Ergebnisse des Anti-Doping-Labors in Chatenay-Malabry berichtet, dass nachträglich untersuchte, anonyme Urinproben aus dem Jahr 1999 positiv getestet wurden und Armstrong zuzurechnen seien.

Außerdem griff die UCI WADA-Präsident Richard Pound (Kanada) an, weil er Armstrong öffentlich schuldig gesprochen habe. «Wir bedauern, dass Pound öffentliche Statements über die Schuld eines Athleten auf der Basis eines Zeitungsartikels abgegeben hat», hieß es in einer UCI-Pressemitteilung. Zum brisanten Fakt, dass sich nach Auskunft des Labors weitere 46 positive Analysen aus den Jahren 1998 und 1999 in den Händen der UCI befänden und auf Auswertung warteten, äußerte sich der Verband nicht explizit.

Von der WADA und dem vom IOC anerkannten Labor Chatenay-Malabry forderte die UCI unter anderen die Beantwortung folgender Fragen: Wer hat die nachträgliche Untersuchung und die Veröffentlichung der Ergebnisse angeordnet? Wie konnte das ohne die Zustimmung des Fahrers geschehen? Warum wurde die UCI nicht informiert? Hat die WADA selbst den Schritt autorisiert, durch die Vorgehensweise ihren eigenen Anti-Doping-Code zu brechen?


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