Colorado Springs (dpa) - Rad-Olympiasieger Tyler Hamilton ist als Doping-Wiederholungstäter für acht Jahre und damit praktisch auf Lebenszeit gesperrt worden.
Wegen Steroid-Missbrauches verurteilte die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) den 38-Jährigen, der nach dem Doping-Befund vor zwei Monaten seine Karriere bereits für beendet erklärt hatte. Hamilton nannte die Sperre in einer Stellungnahme «unglücklich und entmutigend», will aber nicht dagegen kämpfen, sondern seine privaten Probleme lösen.
Der Zeitfahr-Olympiasieger von Athen leidet unter Depressionen, die sich durch seine Scheidung und die Brustkrebs-Erkrankung seiner Mutter verschlimmert haben. Hamilton war erneut positiv getestet worden, weil er ein Anti-Depressivum eingenommen hatte, das Steroide enthielt. Nach seinem Triumph in Athen war er des Blutdopings überführt worden, durfte die Goldmedaille aber behalten, da die B-Probe fehlerhaft gelagert worden war und nicht mehr analysiert werden konnte. Bei der Spanien-Rundfahrt wurde Hamilton jedoch erneut erwischt und für zwei Jahre gesperrt. Das jetzige Urteil sei eine Versicherung, dass er für den möglichen Rest seiner Karriere gesperrt sei, erklärte USADA-Chef Travis Tygart.