Kittel verzichtete heute auf die von ihm bereits erfolgreich getesteten Scheibenbremsen, nachdem Team Sky-Profi Owain Doull, mit dem er gestern im Finale kollidiert war, einen Riss in seinem Schuh auf Kittels Scheibenbremse zurückgeführt hatte. Kittel konnte Doulls Darstellung zwar nicht ganz bestätigen, wechselte aus Respekt vor dem Fahrerfeld jedoch für die heutige Etappe wieder zu den traditionellen Felgenbremsen.

Weder die Umstellung, noch die schmerzhaften Schürfwunden von Gestern und auch kein Platten, den der 28-Jährige nun bei der zweiten Etappe im Wüstenstaat erlitt, konnten Kittel heute aufhalten. Zunächst sah es jedoch so aus, als habe sein Team zu lange gewartet. Etwa 1.500 Meter vor dem Ziel war von den blau-weißen Trikots von Quick-Step-Floors noch nicht viel zu sehen. Auf dem letzten Kilometer waren außerdem noch zwei Kurven zu nehmen, bei denen sich das Feld stark in die Länge zog. Doch Kittels Anfahrer legten den Turbo ein, konnten den Sprint zwar nicht wie so oft von vorne diktieren, aber lieferten den Deutschen in einer aussichtsreichen Position ab.

Caleb Ewan und Mark Cavendish waren wesentlich besser positioniert und schienen den Sprint unter sich auszumachen. Doch mit einer Energie- und Willensleistung konnte Kittel noch zur Spitze aufschließen, um Ewan schließlich im letzten Moment auf der Linie noch zu stellen. Dieser hatte bereits die Arme hochgerissen, die jedoch jäh wieder auf seinen Lenker fielen, als Kittel neben ihm fast wütend die Siegerfaust ballte.

Auch Phil Bauhaus vom Team Sunweb konnte mit seinem fünften Rang ein gutes Resultat abliefern. Einzig André Greipel musste im Vergleich zum Vortag Federn lassen. In Abwesenheit seines erfahrenen Sprinterzugs konnte er im kurvigen Finale heute den Kontakt zur Spitze nicht halten und wurde Neunter. In der Gesamtwertung führt weiterhin Cavendish vor Kittel und Greipel. Morgen werden die Kletterspezialisten am Jebel Hafeet jedoch das Klassement für sich beanspruchen.

Cavendish gewinnt erste Etappe in Abu Dhabi vor Greipel...