Castellón (rad-net) – Am gestrigen Samstag fand mit dem Gran Premio Castellón (UCI 1.1) eines der ersten Straßenrennen der Saison in Spanien statt. Neben Namen, wie Michael Matthews und Davide Formolo, startete auch Marcos Freire – mit 18 Jahren und 193 Tagen der Jüngste auf der Startliste – und der berühmteste.
Sein Vater, Óscar Freire, ist einer der erfolgreichsten spanischen Radrennfahrer aller Zeiten. Er wurde dreimal Straßenweltmeister, gewann dreimal Mailand-Sanremo, holte sieben Etappensiege bei der Vuelta a España und vier bei der Tour de France. Insgesamt feierte er 72 Profisiege.
«Ich bin glücklich. Sehr glücklich. Denn ich habe in ein großartiges Team gewechselt. Letztes Jahr war es das beste der Welt. Dort dabei sein zu können, ist ein Traum. Ich war bereits im zweiten Juniorenjahr dabei, sowie in den Jugendkategorien. Sie behandeln dich, als wärst du ein Profi», sagte der 2006 geborene Rennfahrer. Sein Fahrerprofil beschreibt er als dem seines Vaters ähnlich: «Ich bin ein schneller Fahrer. Die hohen Bergpässe werden für mich schwierig, aber wenn es vier oder fünf Kilometer berghoch geht und dann ein Sprintfinish, könnte das für mich passen.»
«Er ist noch ein Kind, und er hat eine gewisse Angst oder Besorgnis, diesen Nachnamen zu tragen», sagte sein Sportliche Leiter von UAE, Tomás Gil. «Ich habe ihm gesagt: Marcos, vergiss, wer dein Vater war. Denk nicht einmal daran, dass er Radfahrer war. Du musst Marcos sein, nicht der Sohn von Freire. Ich habe bemerkt, dass er sich darüber, was die Leute sagen würden, ein wenig Sorgen macht. Aber ich denke, das ist normal.»
Bereits in Teamkleidung und mit Kopfhörer im Ohr sprach der Sohn von Freire am Morgen vor dem Rennen mit den spanischen Medienvertretern: «Ich bin ein bisschen nervös, aber ich bin sehr glücklich über mein Debüt», versicherte er. «Ich muss den heutigen Tag genießen, denn er ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich habe schon etwas Druck, aber ich muss wissen, wie ich damit umgehen kann. Letztendlich ist mein Vater mein Vater und ich bin ich. Wir sind unterschiedlich. Er weiß natürlich viel. Er ist seit vielen Jahren in diesem Sport und hat mir viele Ratschläge gegeben. Aber für mich ist nun alles neu. Ich habe viel für diesen Moment trainiert, deshalb freue ich mich sehr darauf.»
Anschließend wird er weitere UCI-Rennen in Spanien fahren: «Ich fahre noch ein paar Rennen mit der Profimannschaft. Danach geht es zur Mallorca Challenge und im März nach Kroatien mit der U23 (UAE Team Emirates Gen-Z)», blickt er voraus. «Wie es weitergeht, weiß ich gerade nicht. Die Wahrheit ist, dass ich mich nicht erinnern kann. Ich möchte einfach jetzt anfangen», lächelt Marcos Freire.
Beim 172 Kilometer langen Winterklassiker zwischen der Provinzhauptstadt Castellon und der Stadt Onda kam Freire in Diensten seiner Mannschaft mit knapp acht Minuten Rückstand auf dem 136. Platz ins Ziel. Sein Teamkollege Antonio Morgado gewann das Rennen im Sprint aus einer kleineren Gruppe.
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