Mailand (dpa) - 14 Tage vor dem Start des Giro d'Italia ist in Italien ein heftiger Streit um die Vergabe der letzten Wildcard an das umstrittene spanische Team Fuji-Servetto entbrannt.
Stattdessen wurde die von italienischen Sponsoren finanzierte und in Irland lizenzierte Mannschaft Ceramica Flaminia mit dem Landesmeister Filippo Simeoni ausgeladen. 22 Teams gehen am 9. Mai in Venedig an den Start der 92. Italien-Rundfahrt, die ihren 100. Geburtstag feiert.
Simeoni gehört nicht gerade zu den besten Freunden Lance Armstrongs, der zum ersten Mal in seiner Karriere den Giro bestreitet und als großer Publikums-Magnet gilt. Im Doping-Rechtsstreit um den verurteilten, ehemaligen Armstrong-Arzt Michele Ferarri hatte sich der prominente Seriensieger von Simeoni angegriffen gefühlt. Bei der Tour de France 2004 hatte der Texaner, der zur Zeit einen Schlüsselbeinbruch auskuriert, auf der 18. Etappe im Gelben Trikot höchstpersönlich einen Ausreißversuch Simeonis vereitelt und ihn zur Rückkehr ins Hauptfeld genötigt.
Das Fuji-Servetto-Team ist Nachfolger von Saunier Duval. Diese spanische Skandal-Mannschaft hatte im Vorjahr bei der Tour mit den Dopingfällen Iban Mayo, Riccardo Ricco und Leonardo Piepoli für Schlagzeilen gesorgt. Zu Beginn des Jahres war das Team sowohl vom Giro-Organisator RCS Sport als auch vom Tour-Veranstalter ASO nicht zu deren jeweiligen Rennen eingeladen worden. Nach einer Beschwerde vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS revidierte RSC seine Entscheidung, die ASO blieb hart und zeigt Fuji-Servetto für die Tour im Juli weiter die Rote Karte.
Roberto Marrone, Teamchef von Ceramica Flaminia, hat sich über die Nichtberücksichtigung beklagt: «Wir haben starke Fahrer im Team und erfüllen alle Bedingungen, um zum Giro eingeladen zu werden. Kann mir jemand erklären, warum unser Team nicht teilnehmen soll?».