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Simon Stiebjahn und Urs Huber stehen bei der Transalp vor dem Gesamtsieg. Foto: Martin Sass
19.07.2019 14:42
Stiebjahn und Huber bauen Transalp-Führung aus

Trento (rad-net) - Auf der sechsten Etappe der Bike Transalp von Folgaria nach Trento haben Simon Stiebjahn und Urs Huber ihren Vorsprung in der Gesamtwertung auf 3:06 Minuten ausgebaut. Der Etappensieg ging nach 58 Kilometern zum zweiten Mal an Ole Hem/Marco Rebagliati, die 1,5 Sekunden vor dem Bulls-Duo ins Ziel kamen. Dritter wurde das Duo von Centurion-Vaude mit Vize-Weltmeister Daniel Geismayr und dem lädierten Jochen Käß, die durch einen Defekt beim Deutschen vor der finalen Etappe noch mal 25 Sekunden verloren.

Eine Attacke von Jochen Käß und Daniel Geismayr, um sich das Gelbe Trikot zurück zu holen, war nach den Vorkommnissen des Vortages nicht zu erwarten. «Ein Loch im Ellenbogen», so Käß, das «bis auf den Knochen» geht und nicht genäht werden kann, würde in den Abfahrten Schmerzen verursachen. Das andere Problem sei die Hüfte, die er am Donnerstag beim Sturz unter den LKW stark geprellt habe. «Ich bin nicht bei hundert Prozent», konstatierte Käß. «Dafür ging es noch relativ gut heute.»

Die Träger des Gelben Trikots, Simon Stiebjahn und Urs Huber (Team Bulls 1), waren für kurze Zeit mal vorne weg, fuhren dann eine Abfahrt aber eher auf Sicherheit und gerieten wieder ins Visier der drei verfolgenden Teams. «Das hätte dann keinen Sinn mehr gemacht weiter zu fahren, zumal dann auch ein Straßen-Abschnitt kam», erklärte Stiebjahn.

So ging diese beiden Teams, Bulls 2 mit Martin Frey und Hansueli Stauffer, sowie Ole Hem/Marco Rebagliati (Wilier 7c Force) in die letzte Abfahrt nach Trento.

Die beschriebenen Probleme brachten Jochen Käß im Downhill etwas in Schwierigkeiten, doch die Hauptursache für am Ende 26 Sekunden Rückstand auf die Sieger Hem/Rebagliati (2:05:42) war noch ein Hinterrad-Defekt beim Ofterdinger, der die letzten 1,5 Kilometer auf der Felge bewältigen musste. «Ich habe das Pech dieses Jahr scheinbar gebucht», so Jochen Käß, den die Ereignisse vom Donnerstag aber noch mehr beschäftigten. Da hatten er und Geismayr auf der Verfolgung von Stiebjahn und Huber eine falsche Abzweigung genommen und entscheidend Zeit verloren und dann kam auch noch der unverschuldete Unfall mit dem LKW, den ein, den Verkehr regelnder Polizist, zum Linksabbiegen rüber gewinkt hatte, obwohl Käß und Geismayr in hoher Geschwindigkeit angerauscht kamen. Die Unfall-Aufnahmen hinterher seien ausgegangen «wie das Hornberger Schießen», so der 38-Jährige. «Keiner war schuldig, nur wir waren die Dummen. Ich muss es abhaken, aber ich bin deprimiert und frustriert», so Käß. Es hätte natürlich auch noch viel schlimmer ausgehen können.

Dass so was nicht passieren darf, das findet auch Simon Stiebjahn. «Die Sicherheit der Fahrer muss gewährleistet werden», sagt der Schwarzwälder. Zumindest so weit die Sicherheit nicht im Einflussbereich der Sportler selbst liegt.

Simon Stiebjahn und Urs Huber stehen jetzt vor dem ersten gemeinsamen Sieg bei der Transalp. Mit 3:06 Minuten Vorsprung gehen sie in letzten knapp 60 Kilometer von Trento nach Molveno, die auf 2358 Höhenmetern zwei längere Anstiege beinhalten. «Wir haben uns heute gut gefühlt und sind zuversichtlich auch morgen dagegen halten zu können, wenn es Attacken geben wird. Unser Backup-Team hat heute auch eine starke Leistung gezeigt. Jetzt gilt es noch mal konzentriert zu arbeiten, dann haben wir die Chance unser Ziel zu erreichen», blickt Stiebjahn auf die letzte Etappe am Samstag.

Das Backup-Team Frey/Stauffer zum Schluss allerdings noch Defektpech, als sich Hansueli Stauffer auf der letzten Abfahrt einen Plattfuß einhandelte, mit dem platten Rad noch mal einen Stein erwischte und sich das Laufrad kaputt machte. 1:11 Minuten Rückstand handelte er sich der Schweizer dadurch ein.

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