Manchester (rad-net) - Der britische Fahrer Tom Pidcock will frühestens 2023 sein Tour-de-France-Debüt geben. Der 21-Jährige startet am morgigen Samstag bei der diesjährigen Vuelta a España in seine erste Grand Tour überhaupt und erklärte, im kommenden Jahr zunächst die Klassiker in den Fokus nehmen zu wollen, bevor er sich Gedanken um die Frankreich-Rundfahrt machen werde.
«Vielleicht werde ich sie 2023 fahren», berichtete der Brite mit Blick auf seine Pläne für die Tour de France. «Im Moment liegt mein Fokus eher auf den Klassikern, aber ich möchte definitiv irgendwann den Übergang zum Klassementsfahrer schaffen. Aber das braucht mehr Zeit und Energie und bringt ein Umfeld mit sich, das deutlich mehr Druck ausübt. Also gibt es keinen Grund diesen Weg zu schnell zu beschreiten.»
Statt der Tour de France, erklärte der Fahrer, könnte er sich 2022 eine Teilnahme am Giro d'Italia vorstellen. Pidcock gewann hier im vergangenen Jahr bereits die U23-Ausgabe, bevor er später im Jahr auch den U23-Wettbewerb von Paris-Roubaix gewann. Gleichzeitig kombinierte der Fahrer, ähnlich wie Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix), seinen Kalender mit verschiedenen Mountainbike- und Cyclo-Cross-Rennen, was er auch in Zukunft beibehalten möchte.
In der Saison bislang konnte Pidcock bereits den Brabantse Pijl für sich verzeichnen und erreichte beim Amstel Gold Race und Kuurne-Brüssel-Kuurne den zweiten beziehungsweise dritten Platz. Nur ein paar Wochen nach einem Schlüsselbeinbruch und anschließender OP gewann der Profi von Ineos Grenadiers kürzlich den MTB-Wettbewerb der Olympischen Spiele in Tokio.
Die anstehende Teilnahme an der Vuelta a España sieht Pidcock nun als Vorbereitung für die Weltmeisterschaften, sowie Paris-Roubaix, wo ein besonderer Fokus des Fahrers liegt: «Es geht darum, die WM im September in den Fokus zu nehmen und hoffentlich Erfahrung und Stärke zu gewinnen. [...] Natürlich habe ich die Junioren- und U23-Augabe von Paris-Roubaix gewonnen, also muss ich nur noch eine weitere schaffen. Sicherlich ist das ein Ziel, denn es ist eins meiner Lieblingsrennen. Ich weiß nicht, ob ich es dieses Jahr fahren werde, aber ich will es auf jeden Fall versuchen und irgendwann gewinnen.»
Pidcock wird in den kommenden drei Wochen in Spanien seine drei Mannschaftskapitäne Egan Bernal, Richard Carapaz und Adam Yates, bei dem Versuch unterstützen, die Rundfahrt für das britische Team zu gewinnen. Eigene Ziele setzte sich der junge Fahrer dabei aber nicht: «Es ist meine erste Grand Tour und ich freue mich darauf. Aber ich habe keine Erwartungen an irgendetwas. Ich habe die Olympischen Spiele gefeiert, also bin ich wegen der Erfahrung hier, es gibt keine Erwartungen an Ergebnisse oder so. [...] Ich werde einfach mitfahren. Ich nehme jeden Tag, wie er kommt. Ich schätze, Pläne können sich ziemlich schnell ändern, und vielleicht fühle ich mich dann gut und motiviert, aber es gibt keinen Plan.»