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Annika Langvad, Maja Wloszczkowska und Ronja Eibl (v. li.) vor dem Start der 2. Etappe. Foto: Armin M. Küstenbrück
18.10.2019 17:34
Kos MTB Stage Race: Eibl Dritte - Langvad und Paez übernehmen Gelb

Kos (rad-net) - Die deutsche U23-Meisterin Ronja Eibl hat sich am zweiten Tag des Etappenrennens auf der griechischen Insel Kos gegen Weltklasse-Fahrerinnen erneut gut gehalten. Als Tagesdritte hinter den beiden Ex-Weltmeisterinnen Maja Wloszczowska und Annika Langvad verlor Eibl zwar ihr Leader-Jersey an Langvad, ließ über die 66,2 Kilometer aber den Rest des Feldes hinter sich. Bei den Herren siegte der Kolumbianer Leonardo Paez, während Georg Egger seine gute Ausgangsposition verlor.

Die erste von drei 20,5 Kilometer-Runden, die es nach einer fünf Kilometer langen Anfahrt zu bewältigen galt, hielt Ronja Eibl (Corendon-Circus) in der Spitzengruppe mit. Dann ging es zum zweiten Mal in den insgesamt sechs Kilometer langen Anstieg hinein, der von kurzen Terrassen unterbrochen im letzten Teil die steilste Passage aufwies. «Ich habe gesehen, dass Ronja ein bisschen Probleme hatte und habe mich entschieden anzugreifen», erklärte Maja Wloszczowska (Kross Racing). Die Polin zog das Tempo an, ihr folgte mit der Dänin Annika Langvad (Specialized Racing) eine Fahrerin, die ebenfalls schon Marathon- und Cross-Country-Weltmeisterin war.

Ronja Eibl konnte nicht folgen, auch weil sich da zwei männliche Hobbyfahrer zwischen die Damen gemischt hatten. «Das war ein bisschen blöd, aber es hätte für mich auch keinen Sinn gemacht mitzugehen. Das war einfach zu schnell für mich», erklärte Eibl.

Zuerst war sie noch in Begleitung der ehemaligen Vizeweltmeisterin Lea Davison die aber an einer steilen Passage absteigen musste. «Sie war dann weg und ich dachte: im Blick auf die Gesamtwertung, macht es keinen Sinn zu warten. Ich wolle möglichst wenig Zeit liegen lassen», erklärte Eibl. Die erfahrene US-Amerikanerin kam dann auch nicht mehr zurück, so dass die Grosselfingerin die zweite Hälfte der Distanz alleine unterwegs war. «Ich bin einfach nur froh, dass ich diese lange Distanz ohne große Probleme durchgekommen bin. Ich bin nicht eingegangen, davor hatte ich den meisten Respekt. Es war trotzdem extrem hart, auch weil es in der Sonne ziemlich heiß war», so Eibl, die noch kaum Erfahrungen auf Marathon-Distanzen besitzt und auch zum ersten Mal ein Etappenrennen bestreitet.

Am Samstag steht dann ein Cross-Country-Rennen auf dem Programm. «Da wird Ronja sicher stark sein», erwartet Maja Wloszczowska und erinnerte an deren fünften Rang beim olympischen Testrennen. Die Arrivierten haben die 20-jährige Hoffnung aus Deutschland also auf der Rechnung.

Die Polin gewann das Duell mit Langvad erst im letzten Singletrail für sich entschied und nach 3:50:17 Stunden mit vier Sekunden Vorsprung gewann. Annika Langvad übernahm jedoch das mintfarbene Führungstrikot von Ronja Eibl, die 4:09 Minuten Differenz aufwies. Eibl ist jetzt hinter Wloszczowska (+0:16)Dritte. Auf Position vier von Lea Davison hat die Grosselfingerin eineinhalb Minuten Vorsprung.

Herren: Marathon-Weltmeister attackiert in Runde zwei
Leonardo Paez aus Kolumbien siegte bei den Herren über 66,5 Kilometer vor dem Kanadier Leandre Bouchard und dem Schweizer Alexandre Balmer und übernahm das Leaderjersey.

Martin Gluth (Superior XC) und der Auftakt-Dritte Georg Egger (Lexware) konnten ihre eigenen Hoffnungen an diesem zweiten Tag nicht erfüllen. Beide gingen in der ersten von drei Runden das Tempo der Spitze mit, beide mussten am zweiten Berg aber Federn lassen. «Das war mir dann zu schnell», bekannte Gluth. «Ich bin dann meinen Rhythmus gefahren, aber ich denke, ich bin konstant langsamer geworden. Ich bin zwar nicht eingebrochen, habe mich gut verpflegt, aber ich habe am Ende nicht mehr zulegen können.» So wurde nur Rang 13 daraus und der Zeitverlust auf Paez (3:14:38 Stunden) betrug 8:43 Minuten.

Hinter ihm kamen Alex Bregenzer (Stevens MTB Racing) und Georg Egger gemeinsam auf den Plätzen 14 und 15 (+11:15) ins Ziel.

Bregenzer hatte die defensive Variante gewählt. «Ich wollte nicht den gleichen Fehler machen wie vorige Woche, als ich überzogen habe. Das hat sich ausgezahlt, so dass ich Ende der ersten Runde einige wieder eingeholt habe», erzählte Bregenzer. «Mitte des Rennens war mal richtig zäh, aber am Ende war ich wieder ganz gut unterwegs.»

Er holte auch Georg Egger ein, der in der zweiten Runde den Anschluss verlor. «Ich hatte keine Power mehr. Die Strecke war selektiv und ich habe ordentlich Zeit verloren. Anfangs habe ich mich gut gefühlt, habe aber gemerkt, dass ich am Limit bin», sagte Egger. Er habe vorne mitfahren wollen und da habe es «keinen anderen Weg» gegeben, als das zu riskieren. «Mir hat es dann ordentlich den Steckergezogen.»

In der Gesamtwertung kann es für ihn an den verbleibenden beiden Tagen nur noch darum gehen, vielleicht in Richtung Top-Ten etwas auszurichten. Martin Gluth (+8:44), Georg Egger (+11:01) und Alex Bregenzer (+12:18) liegen auf den Plätzen zwölf, 14 und 15.

Im Kampf um den Tages-Sieg und damit auch um die Gesamtwertung konnte sich Leonardo Paez (Giant Polimedical) etwa zur Hälfte der zweiten Runde absetzen. Leandre Bouchard versuchte noch kurz dranzubleiben, ließ den Marathon-Weltmeister dann aber ziehen und konzentrierte sich auf den Kampf um Rang zwei, den er mit Alexandre Balmer (Scott) ausfocht und gewann, 59 Sekunden hinter Paez und 14 Sekunden vor dem Schweizer.

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