Berlin (dpa) - Marcel Kittel schließt nach seinem Karriereende eine Rückkehr in den Radsport in irgendeiner Funktion nicht aus.
«Ich will jetzt erst mal etwas verändern in meinem Leben. Das heißt aber nicht, dass ich nie mehr etwas mache im Radsport. Das halte ich mir einfach offen», sagte Deutschlands Rekord-Etappensieger bei der Tour de France der «Bild am Sonntag».
Deutschlands neues Sprint-Ass Pascal Ackermann bedauerte am Rande der Cyclassics in Hamburg die Entscheidung Kittels. «Ich finde es schade, dass wir keine Duelle mehr miteinander haben. Für mich war es ein Riesen-Idol», sagte Ackermann und fügte hinzu: «Ich denke, für ihn ist es der bessere Weg. Wie er schon gesagt hat: Er hat sich nicht mehr wohl gefühlt auf dem Rad.»
Kittel hatte im Magazin «Spiegel» einen Schlussstrich unter seine Karriere gezogen. Er habe jede Motivation verloren, sich weiter auf dem Rad zu quälen. Ein Grund für seinen Rücktritt ist auch die bevorstehende Geburt seines Kindes im November. «In den letzten Monaten wurden die ersten Kollegen Vater und skypten mit ihren Familien. Da wurde mir bewusst, dass ich mir nicht vorstellen kann, mein Kind monatelang nur per Videoschalte zu sehen. Der Gedanke haute mich ehrlich gesagt um», betonte der 31-Jährige, der mit der früheren niederländischen Volleyball-Nationalspielerin Tess von Piekartz zusammenlebt.
Er wolle jetzt aber «nicht aufhören und durchhängen», ergänzte der Sprinter. «Ich habe mich in Konstanz für Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben», sagte Kittel zu seinen Zukunftsplänen.