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Siegerehrung beim Brasil Ride (v.li:) Henrique Avancini, Manuel Fumic (2.), Tiago Ferreira, Hans Becking (1.), Jaroslav Kulhavy und Matous Ulman. Foto: Rosita Belinky/Brasil Ride
26.10.2019 19:32
Brasil Ride: Ferreira/Becking Gesamtsieger vor Fumic/Avancini

Arraial d'Ajuda (rad-net) - Auch auf der letzten Etappe der zehnten Auflage des Mountainbike-Etappenrennens Brasil Ride war das Glück nicht auf der Seite von Manuel Fumic und Henrique Avancini. Auf den 46 Kilometern mit Start und Ziel in Arraial d'Ajuda feierten Jaroslav Kulhavy und Matous Ulman ihren ersten Etappensieg vor ihren tschechischen Landsleuten Kristian Hynek und Martin Stosek, nachdem die Spitzengruppe mit den Tagesdritten Manuel Fumic/Henrique Avancini und Julian Schelb/Sebastian Carstensen Fini falsch abgebogen war. Der Gesamtsieg ging an Tiago Ferreira und Hans Becking.

Henrique Avancini und Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) schossen um die letzte Kurve, überquerten die Ziellinie und streckten eine Faust in die Luft. Sie hatten den Sprint gegen Julian Schelb und Sebastian Carstensen Fini und Julian Schelb (CST Sandd Bafang) gewonnen.

Doch es war nicht der erhoffte dritte Etappensieg, sondern es war Rang drei, hinter den beiden tschechischen Teams. Die Gesamtdritten Jaroslav Kulhavy und Matous Ulman (Specialized) hatten den Anschluss verloren, nachdem Ulman in einem Singletrail blockiert war und Kulhavy auf seinen Kollegen warten musste. Auch Hynek und Stosek lagen zurück, nachdem sich Avancini/Fumic und Schelb/Carstensen Fini in einem Singletrail abgesetzt hatten.

Etwa nach 30 Kilometern fuhr das Quartett an einer Abzweigung in die falsche Richtung. Ein Führungsmotorrad fuhr ihnen hinterher und führte sie zurück. Die Vier kehrten zurück, stießen auf eine große Gruppe, überholten einige Paarungen und kamen wieder gemeinsam weg. Alle ließen sie zurück, nur eben die beiden tschechischen Paarungen nicht mehr. Die hatten von einem anderen Motorrad wohl den korrekten Richtungshinweis bekommen. «Wir haben auf einen Protest verzichtet, es hätte sich in der Gesamtwertung sowieso nichts mehr verändert», erklärte Manuel Fumic. «Ich denke aber, dass wir heute gewonnen hätten.»

1:55 Minuten nach den Siegern (1:43:45) und genau eine Minute hinter Hynek/Stosek (Vitalo Future Canyon) überquerten sie die Ziellinie. Den Gesamtsiegern Tiago Ferreira/Hans Becking (DMT Racing) nahmen sie noch 30 Sekunden ab.

Selbst wenn ihnen dieser Fehler nicht unterlaufen wäre, das Gelbe Trikot hätten Fumic und Avancini nicht mehr erobern können. Zu groß war ihr Rückstand auf den Portugiesen und den Niederländer, der jetzt wie Avancini den Brasil Ride dreimal gewonnen hat. 7:23 Minuten Vorsprung stehen in der Ergebnisliste. Jaroslav Kulhavy und Matous Ulman werden auf Rang drei geführt (+14:46).

«Ich bin froh, dass es zu Ende ist. Das Brasil Ride ist ein hartes Rennen. Der zweite Platz ist okay, es gibt gute Punkte und ich freue mich, dass jetzt ein bisschen Ruhe ist, bevor ich mich auf die olympische Saison vorbereite», bilanzierte Fumic.

Julian Schelb und Sebastian Carstensen Fini hätten ihren fünften Gesamtrang (+44:56) auch nicht mehr verbessert. Mit dem Ergebnis kann das kurzfristig zusammen gestellte Duo aber sehr zufrieden sein. Julian Schelb, der eine Woche vor dem Start die Anfrage erhielt an der Seite des Dänens das Etappenrennen zu bestreiten, wollte die Gelegenheit nutzen, um Weltranglistenpunkte einzufahren. 70 sind es jetzt für ihn geworden. 70, die ihm im Frühjahr helfen werden, wenn er versuchen wird in der Cross-Country-Disziplin wieder Fuß zu fassen.

Der Sprint gegen Fumic und Avancini ging 1:55 Minuten hinter den Etappensiegern zwar verloren, doch Schelb konnte mit der Woche am Ende sehr zufrieden sein. «Wir haben extrem gut harmoniert», bilanzierte der Münstertäler den ersten gemeinsam Einsatz, «wir waren immer positiv und haben uns gegenseitig unterstützt, auch wenn einer Schwächephasen hatte. Das ist das Wichtigste bei so einem Rennen.» Gelohnt habe es sich auf jeden Fall, von den Weltranglistenpunkten mal abgesehen. «Wir haben extrem gut harmoniert», bilanzierte der Münstertäler den ersten gemeinsam Einsatz mit Carstensen Fini, «wir waren immer positiv und haben uns gegenseitig unterstützt, auch wenn einer Schwächephasen hatte. Das ist das Wichtigste bei so einem Rennen. Wir mussten ganz schön leiden, aber das Brasil Ride ist aber auch mehr als einfach nur ein Etappenrennen. Es ist viel mehr noch ein Abenteuer», meinte Schelb im Blick auf das teilweise unwegsame, dschungelartige Terrain.

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