Büttgen (rad-net) - Tim Torn Teutenberg war der erfolgreichste Athlet am dritten Tag der Deutschen Bahn-Meisterschaften in Büttgen und hat gleich zwei Titel geholt. Der Kölner gewann zunächst die Goldmedaille im Sratch; wenige Stunden später war er im Ausscheidungsfahren siegreich.
«Ich freue mich mega, dass ich heute in meiner Lieblingsdisziplin dem Ausscheidungsfahren den Titel geholt habe», sagte der neue Deutsche Meister, der den routinierten zweifachen Madison-Weltmeister Roger Kluge im spannenden Finale bezwingen konnte. Für den Berliner war es ebenfalls die zweite Medaille an diesem Tag. Der Fahrer des belgischen Rennstalls Lotto-Soudal hatte zuvor schon im Scratch Bronze geholt. «Eine Medaille gleich zu Anfang und jetzt eine zweite, das ist ein guter Einstieg in diese Bahn-DM», sagte Kluge, der am heutigen Donnerstag seine ersten Wettkämpfe bestritt.
Ein weiterer Höhepunkt der Bahn-DM waren am Donnerstag die Entscheidungen im Teamsprint der Elite. Hier traten Lea Sophie Friedrich, Emma Hinze und Neuling Sandra Heinzl für den RSC Cottbus im Finale gegen die Renngemeinschaft Katharina Albers (RV Dudenhofen) und Alessa-Catriona Pröpster (RV Offenbach) und Pauline Grabosch (Verein Team 2012) an. Grabosch ist Weltmeisterin in dieser Disziplin, zusammen mit Hinze und Friedrich, die jetzt Konkurrentinnen waren. Die Cottbuserinnen hatten am Ende die Nase vorn, und selbst die international hoch dekorierten Fahrerinnen Hinze und Friedrich freuten sich über den Triumph bei der DM. «Es hat mega Spaß gemacht, und es war sehr cool, mit Sandra gewonnen zu haben», sagte Hinze. Und Friedrich bestätigte das: «Für Emma war es eine besondere Herausforderung, genau die Lücke zu treffen», beschrieb sie den entscheidenden Moment, als Anfahrerin Heinzl aus der Führung ging. «Es hat mich besonders gefreut, dass sie persönliche Bestzeit gefahren ist.»
Sandra Heinzl kommt aus Berlin und war viele Jahre als Ausdauerfahrerin unterwegs, ehe sie 2019 zu den Sprinterinnen wechselte und jetzt ihren ersten großen Erfolg verbuchen konnte. «Ich war vor dem Finale sehr aufgeregt, sehr nervös, aber jetzt bin ich einfach mega glücklich», freute sich die 20-Jährige, die von Berlin nach Cottbus zog und dort das Sportinternat besucht.
Im Teamsprint der Männer setzte sich der RSC Cottbus in der Besetzung Max Dörnbach, Anton Höhne und Nik Schröter durch, die das Trio aus Thüringen (Marc Jurczyk/Paul Schuppert und Willy Weinrich) auf den Silberrang verdrängten. «Ich bin ja früher mit Erdgas gefahren und war Titelhalter. Darum freue ich mich, dass wir gewonnen haben, auch wenn ich mit meiner persönlichen Leistung nicht ganz zufrieden war. Ich hatte nicht so dick gekettet, damit die Harmonie im Team stimmt. Ich hätte aber schneller fahren können», sagte Dörnbach nach dem Goldlauf.
Im Sprint der Juniorinnen verteidigte Clara Schneider (RSV Finsterwalde) ihren Titel und gewann das große Finale gegen Lara-Sophie Jäger (RSC Turbine Erfurt). «Ich hatte mehr Druck als letztes Jahr. Und jeder Gegner ist auch anders, darum freue ich mich, dass es geklappt hat», sagte sie. Bronze ging an Stella Müller (SSV Gera). Das Sprint-Turnier der Junioren entschied Pete-Collin Flemming (BSG Fürstenwalde) gegen Torben Osterheld (RV Offenbach) für sich. Danny-Luca Werner (RSC Cottbus) sicherte sich Bronze.
Sehr zur Freude es gastgebenden Landesverbandes NRW setzte sich in der Mannschaftsverfolgung der U19 das Quartett aus NRW durch. Tobias Müller, Louis Leidert (beide RSV rad-net), Leon Arenz (RSV Staubwolke Refrath) und Weltmeister Ben Felix Jochum (RC Musketier Wuppertal) legten die 4000 Meter in 4:09,20 Minuten zurück und schlugen das Team des Landesverbandes Niedersachsen um Vierer-Weltmeister Jasper Schröder, der gestern die Einerverfolgung gewonnen hatte.
Das abschließende Punktefahren der Frauen am dritten Wettkampftag gewann Fabienne Jährig vom BRC Zugvogel Berlin mit 37 Punkten vor Lana Eberle (27/Ceratizit-WNT) und Helena Bieber (26/RSV Braunschweig). «Es war ein sehr hartes Rennen, aber ich habe gleich zu Beginn was versucht. Das Rennen wurde sehr schnell, ich habe mich aber die ganze Zeit gut gefühlt und bin die letzten acht Runden 'all-in' gegangen. Zum Schluss hatte ich nichts mehr zu verlieren und es hat geklappt», freute sich die neue Deutsche Meisterin.