Tignes (rad-net) - Primož Roglič zählt sich für die anstehende Tour de France nicht zu den Favoriten. Der Slowene erklärte im Gespräch mit «RMC Sport», dass er keinerlei Erwartungen an eine Platzierung habe und spielte damit die Erwartungen an ein direktes Duell um den Sieg mit Vorjahressieger und Landsmann Tadej Pogačar herunter.
«Ich würde mich nicht einmal selbst einordnen, ich halte mich nicht für einen so großen Favoriten», erklärte Roglič mit Blick auf den Start der Tour de France am 26. Juni in Brest. Der 31-Jährige hat seit seinem 13. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Ende April an keinem Rennen teilgenommen und stattdessen verschiedene Höhentrainings in der Sierra Nevada (Spanien) und in Tignes (Frankreich) absolviert. «Ich bin nicht der Titelverteidiger. Letztendlich bin ich seit einer Weile keine Rennen mehr gefahren. Also werde ich einfach dorthin reisen und mal schauen, wie es so läuft.»
Bei der vergangenen Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt trug Roglič für insgesamt elf Tage das Gelbe Trikot des Gesamtführenden, bis er es beim Zeitfahren der vorletzten Etappe an seinen Landsmann Pogačar verlor. Nach der Tour setzte Roglič seine starken Auftritte fort, als er zunächst Lüttich-Bastogne-Lüttich und zum Saisonende die Vuelta a España gewann, doch der unerwartete Rückschlag bei der Tour de France, sorgte jetzt trotzdem für ein bescheidenes Auftreten des Jumbo-Visma-Fahrers.
«Letztes Jahr haben wir alle mit Blick auf unsere Kapazitäten zum Ende des Rennens gedacht, dass wir es zu Ende bringen und gewinnen könnten», blickte der Slowene auf 2020 zurück. Insgesamt sei er mit dem zweiten Platz in Paris sehr zufrieden gewesen, doch in diesem Jahr seien die Karten schon wieder neu gemischt, sodass es wahrscheinlich nicht auf einen Zweikampf zwischen ihm und Pogačar, der kürzlich seine Favoritenrolle mit dem Gesamtsieg der Slowenien-Rundfahrt bestätigt hat, hinauslaufen werde: « Es gibt viele Typen, die super stark und in der Lage sind, zu gewinnen. Es ist nicht nur ein Kampf zwischen mir und Tadej. Du hast zwanzig andere Jungs und ich denke, das ganze Rennen ist einfach größer als wir. Wir werden also einfach hinfahren und mit unseren Jungs das Beste geben. Und am Ende werden wir sehen, was das für das Ergebnis bedeutet.»