Siena (rad-net) - Tadej Pogacar (UAE-Team Emirates) hat nach einem starken Solo Strade Bianche gewonnen. Hinter ihm überquerten Alejandro Valverde (Movistar) und Kasper Asgreen (Quick Step-Alpha Vinyl) den Zielstrich auf den Plätzen zwei und drei.
Ehe die Favoriten in Erscheinung traten, prägte ein junger deutscher Profi das 184 Kilometer Rennen über elf Schottersektoren. Marco Brenner (DSM) hatte den Sprung in die Spitzengruppe des Tages geschafft. Die Gruppe dezimierte sich unterwegs auf vier Fahrer und Brenner schaffte es, sich bis 52 Kilometer vor dem Ziel, als die Gruppe zurückgeholt wurde, vorne zu halten.
Zuvor erlebten auch einige Favoriten einen Schreckmoment. Bei noch rund 100 zu fahrenden Kilometern sorgte eine starke Windböe auf einem Schottersektor dafür, dass ein Teil des Peloton von der unbefestigten Piste gefegt wurden, was zu einem spektakulären Massensturz führte. Weltmeister Julian Alaphilippe (Quick Step-Alpha Vinyl) hatte sich weit vorne eingereiht, konnte den Sturz aber nicht vermeiden. Der Franzose überschlug sich, konnte aber dennoch das Rennen fortsetzen. Auch Pogacar ging zu Boden, sprang aber genauso schnell wieder auf und fuhr weiter.
Kurz nachdem die Ausreißer auf dem achten Schottersektor eingeholt worden waren, fiel bereits die Vorentscheidung. Pogacar beschleunigte und niemand konnte dem zweifachen Tour-de-France-Gewinner folgen. «Ich habe auf dem Monte Sante Marie versucht, mein Bestes zu geben, niemand folgte und ich fand mich allein an der Spitze des Rennens wieder», beschrieb er die entscheidende Situation. Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) versuchte eine Zeitlang, alleine den Anschluss zu dem Slowenen herzustellen, doch hatte keine Chance und wurde von den Verfolgern, bei denen vor allem Movistar, Quick Step-Alpha Vinyl und Trek-Segafredo die Tempoarbeit machten, wieder eingeholt.
Bei noch 22 zu fahrenden Kilometern bildte sich eine fünfköpfige Verfolgergruppe mit Valverde, Asgreen, Tim Wellens (Lotto-Soudal), Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) und Quinn Simmons (Trek-Segafredo). Aus der griff 18 Kilometer vor dem Ziel Asgreen an und bekam bei der Zehn-Kilometer-Marke noch Gesellschaft von Valverde. Das Duo arbeitete zwar gut zusammen, doch wirklich näher an Pogacar kamen sie nicht mehr heran.
Der 23-Jährige siegte schließlich mit 37 Sekunden Vorsprung vor Valverde, der am Schlussanstieg Asgreen noch abschütteln konnte. Der rettete unterdessen mit 46 Sekunden Rückstand zum Sieger noch Platz drei ins Ziel.
«Das ist ein erstaunlicher Gewinn, es ist wirklich unglaublich», freute sich der Sieger. «Ich habe früh angegriffen, aber ich wusste nicht, ob ich es schaffen würde, bis ich die Fünf-Kilometer-Marke erreichte. Ich schaute ständig zurück, um zu sehen, ob jemand kam. Im Finale hatte ich nur noch sehr wenig Energie, aber es hat gereicht, um bis zum Ende durchzuhalten.»