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Manuel Fumic vermisst in Japan den Olympia-Flair. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
21.07.2021 14:57
Mountainbiker Fumic vermisst Olympia-Flair

Izu (rad-net) - Mountainbiker Manuel Fumic startet am kommenden Montag bei seinen fünften Sommerspielen. Als erfahrenster Sportler führt er das deutsche MTB-Team, das durch Maximilian Brandl, Ronja Eibl und Elisabeth Brandau komplettiert wird. Alle vier hoffen auf eine gute Platzierung und wollen die deutschen Farben bestmöglich vertreten.

«Die Rennen bei den Olympischen Spielen haben immer ihre eigenen Gesetze und es kann Überraschungen geben. Ich will in die Top 8. Die Bedingungen liegen mir, ich mag es heiß und schwül. Ich bin guter Dinge», formuliert Fumic ein deutliches Ziel. «Heiß, feucht und Japan - das kommt mir entgegen», so Fumic. Und auch Brandl will ein gutes Rennen zeigen: «Ich habe in der Vergangenheit bei großen Events gezeigt, dass ich über mich hinauswachsen kann, deshalb denke ich, dass vieles möglich ist. Für mich steht aber im Vordergrund, viel zu lernen, was ich zum Beispiel bei den nächsten Olympischen Spielen richtig machen kann. Aber ich hoffe, auch dieses Mal schon einiges richtig zu machen. Ein Top-10-Resultat ist oder noch ein Stückchen weiter vorne ist realistisch.»

Das Cross-Country-Rennen der Männer findet am Montag statt. «Am Donnerstag dürfen wir zum ersten Mal beim Track Walk die Strecke begehen. Am Freitag dann mit dem Rad rauf», sagt Fumic. Der Routinier beschrieb den Kurs als «herausforderndste Strecke, die wir bei Olympia je hatten». Sie sei «wahnsinnig technisch und wahnsinnig steil», hinzu kämen die hohen Temperaturen, die, so sind sich alle einig, auch ein entscheidender Faktor sein werden. Am Renntag sollen bis zu 34 Grad vorherrschen. Den Eindruck über die Strecke bestätigte auch Ronja Eibl: «Die Runde ist mit keiner Weltcup-Strecke vergleichbar. Es gibt super kurze aber steile Anstiege und genauso steil geht es wieder bergab. Die Strecke bietet keine Möglichkeit zur Erholung. Es ist wichtig, mit einem guten Flow durchzukommen.»

Die Frauen sind dann am Dienstag an der Reihe. Eibl zeigte sich nach einem schweren Jahr 2020 im Aufwärtstrend und will das auch in Izu, das rund 100 Kilometer von Tokio entfernt liegt, umsetzen. «Es kommt darauf an, wie es mir im Rennen geht, ich komme mit Hitze und Schwüle manchmal nicht so gut klar. Aber ich bin dann schon zwei Wochen hier, vielleicht habe ich mich bis dahin daran gewöhnt. Ich peile schon die Top 10 an», so Eibl, die ihre Saison-Vorbereitung komplett auf Olympia ausgelegt hat. Gleiches dürfte für Brandau gelten.

Als Favoriten gelten der Schweizer Weltcup-Führende Mathias Flückiger und der Niederländer Mathieu van der Poel, aber auch der Brite Tom Pidcock. Bei den Frauen taten sich in dieser Saison die Französinnen Loana Lecomte und Pauline Ferrand-Prevot hervor.

Fumic vermisst allerdings bisher das Olympia-Flair. «Wir sind ein bisschen abgeschirmt im Cycling Village. Der Vibe kommt da nicht so rüber. Es war immer das Besondere, wenn man andere Sportler gesehen hat oder mit ihnen zusammen in der Mensa war. Das ist schade für die, die das erste Mal dabei sind. Auf der anderen Seite sind wir froh, dass die Spiele überhaupt stattfinden können», so der 39-Jährige. Besonders gerne erinnert er sich daran, Topstars wie Sprinter Usain Bolt in der Mensa getroffen zu haben. «Das war schon etwas Besonderes.»

Immerhin könnten aber zu den Mountainbikerennen doch noch einige einheimische Zuschauer zugelassen werden. «Es ein ganz anderes Flair, wenn einen die Zuschauer an der Strecke anfeuern. Dass Zuschauer erlaubt werden sollen, stimmt einen positiv und lässt die Vorfreude nochmal weiter steigen», weiß Fumic.

Brandl berichtete von der gemeinsamen Anreise nach Tokio mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft und bedauert, die Spiele nicht live vor Ort verfolgen zu können. «Das ist schade», so Brandl.

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