Anadia (rad-net) - Dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ist bei den Straßen-Europameisterschaften der Klassen U23 und U19 im portugiesischen Anadia ein Auftakt nach Maß gelungen. Justyna Czapla holte sich den EM-Titel der Juniorinnen im Einzelzeitfahren. Die zweite deutsche Starterin, Magdalena Fuchs, zeigte als Neunte ebenfalls eine gute Leistung.
Die 18-Jährige legte die 22 Kilometer lange Strecke in 33:30 Minuten zurück und dominierte den Kampf gegen die Uhr. Czapla war damit 45 Sekunden schneller als die Französin Eglantine Rayer (Frankreich), die ebenfalls als eine der Favoritinnen gehandelt wurde. Dritte wurde Febe Jooris (Belgien) mit 48 Sekunden Rückstand und weniger als zwei Zehntelsekunden Vorsprung zu Rang vier, den Federica Venturelli (Italien) belegte. Überhaupt ging es auf den Rängen hinter Czapla eng zu, denn die Plätze zwei bis zehn trennte nur eine Minute, während die deutsche Nachwuchsfahrerin einen klaren Sieg feierte.
«Ich kann es gar nicht glauben. Dass es gut läuft, wusste ich nach letzter Woche, aber mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet und schon gar nicht mit einem so großen Abstand», sagte die Schwabacherin nach ihrem Triumph, mit dem sie ihrem Heimtrainer Mario Vonhof ein perfektes Geburtstagsgeschenk machte. Am Sonntag hatte sich Justyna Czapla bereits zur Deutschen U19-Straßenmeisterin gekürt, davor hatte sie bei der Bahn-DM drei Titel und zweimal Silber gewonnen. Weiter sagte die neue Europameisterin: «Es war heute sehr warm. Man musste viel trinken. Meine Beine haben ganz schön gebrannt, und ich war froh, als ich im Ziel war. Etwa zur Hälfte der Strecke ist mir noch das Visier abgefallen, weil ich durch ein Schlagloch gefahren war. Die Sonne hat mich ganz schön geblendet, aber es hat ja zum Sieg gereicht.»
«Eine sehr komplexe Strecke», urteilte Juniorinnen-Bundestrainer Lucas Schädlich, der Czapla mit dem Materialwagen begleitete. «Justyna hatte einen perfekten Lauf, ist eine super Linie gefahren und hat sich das Rennen exzellent eingeteilt. Außerdem habe ich selten eine Juniorensportlerin gesehen, die so perfekt auf dem Rad sitzt.»
Fuchs, die 1:44 Minuten Rückstand zu ihrer Nationalmannschaftskollegin und der Siegerin aufwies, war mit ihrem Resultat auch zufrieden: «Ich wollte unter die besten Zehn. Das habe ich geschafft. Die Strecke war sehr anspruchsvoll, aber es ist ganz gut gelaufen bei mir.» Sie gehört dem jüngeren U19-Jahrgang an und wird also auch noch im kommenden Jahr in dieser Nachwuchsklasse starten.
Heute fallen auch noch Zeitfahr-Entscheidungen bei den Junioren, Frauen U23 und Männern U23.