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Ronny Lauke fürchtet um die Existenz einiger Frauen-Profiteams. Foto: Thomas Maheux/Canyon-Sram
03.04.2020 14:32
Coronavirus-Pandemie bedroht die Zukunft der Damen-Profiteams

Leipzig (rad-net) - Ronny Lauke, Präsident der neu gegründeten UNIO, die derzeitig zwölf Damenmannschaften vertritt, hat verkündet, dass aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf Betriebe und damit auf Sponsoren, die professionellen Radsportteams ebenfalls nachhaltig leiden werden. Im Interview mit «Cyclingnews» erklärte der Leipziger, dass besonders die Damenmannschaften einstecken müssten und damit vermutlich einige die Krise nicht überdauern könnten.

«Ich kann keine Aussage dazu machen, wie Covid-19 die anderen Mannschaften betrifft, aber ich denke, dass unser ganzer Sport vom wirtschaftlichen Erfolg seiner Sponsoren abhängt, die in die professionellen Mannschaften investieren», so der Teamchef des Damen-WorldTeams Canyon-Sram, der damit bestätigt, dass der Profiradsport nur mit einer intakten und profitablen Weltwirtschaft bestehen kann. Sollte die Krise also weiter andauern und weitere Firmen Stellen streichen und Kurzarbeit anmelden, so müssten sich auch die Radteams anpassen: «Wenn es weiter voranschreitet, dann werden Mannschaften verschwinden und andere vermutlich ihren Kader reduzieren.» Einige WorldTour-Teams haben bereits Gehälter reguliert. Während die Fahrer von Astana auf 30 Prozent ihres Gehalts verzichten müssen, hat Bahrain-McLaren, für die nächsten drei Monate, die Gehälter der Fahrer um 70 Prozent gekürzt. Die Herrenmannschaft von Lotto-Soudal verzichtet derzeitig auch freiwillig auf Anteile des Gehalts und der Sponsor der Damen- und Herrenmannschaft von CCC hadert auch mit der Krise, wodurch das Team derzeitig Möglichkeiten zur Einsparung prüft.

Zu Beginn dieser Saison war der professionelle Frauenradsport durch die UCI revolutioniert worden, da Regularien in Kraft getreten sind, die den acht registrierten WorldTeams, Canyon-Sram, Alé-BTC Ljubljana, CCC-Liv, FDJ Nouvelle-Aquitaine Futuroscope, Movistar, Sunweb, Mitchelton-Scott und Trek-Segafredo vorschreiben, ihren Fahrerinnen ein festes Gehalt zu zahlen. Bislang seien diese Mannschaften jedoch noch nicht dazu gezwungen, die Gehälter der Fahrerinnen zu kürzen.

Iris Slappendel, Gründerin der Frauen-Union The Cyclists' Alliance, hat die Befürchtungen Laukes ebenfalls bestätigt, dass der wirtschaftliche Misserfolg der Sponsoren einen schlechten Einfluss auf den Frauenradsport haben wird, den einige der Mannschaften nicht überstehen werden: «Die Mannschaften sind von den Sponsoren abhängig und wenn die Firmen in Schwierigkeiten geraten, und das werden viele, können sie die Mannschaften nicht mehr unterstützen.»

Nachdem die UCI am Mittwoch bekannt gegeben hat, dass alle Rennen bis mindestens 1. Juni verschoben oder abgesagt werden, arbeitet der Dachverband des Radsports daran, gemeinsam mit den Rennorganisatoren einen neuen Rennkalender zu erstellen, wobei der Fokus vor allem auf den drei Grand Tours und den Monumenten liegt. Sollten jedoch die Rennen der Damen nicht stattfinden können, so würden sie ihre Vertragsbedingungen mit den Sponsoren nicht einhalten können, wodurch Sponsoren ihre finanziellen Mittel zurückhalten könnten. Dann müssten die Teams an ihre Rücklagen gehen, um ihre Mitarbeiter zu bezahlen, was letztendlich zu Existenzproblemen der Damenteams führen könnte.

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