Frankfurt (rad-net) - Miriam Welte aus Kaiserslautern hat überraschend das sofortige Ende ihrer Karriere erklärt. Der Olympiasiegerin fehle es nach eigener Einschätzung an der Bereitschaft, sich für große sportliche Wettkämpfe weiter zu quälen.
«Ich habe im letzten Trainingslager in Frankfurt/Oder gemerkt, dass mir mehr und mehr die Bereitschaft fehlt, die Quälerei, die der Hochleistungssport erfordert, zu erdulden», erklärte die 32-Jährige. «Mein Ziel war immer, das Beste aus mir herauszuholen, und ich wollte auch immer selbstbestimmt aufhören. Der Zeitpunkt ist jetzt gekommen.»
Ursprünglich hatte die Pfälzerin geplant, nach den Olympischen Spielen in Tokio aufzuhören. Nun hat sie den Zeitpunkt vorgezogen. «Ich wollte verhindern, als Tourist nach Tokio zu reisen. Um eine dritte olympische Medaille zu gewinnen, wäre in den nächsten Monaten zu viel Quälerei nötig gewesen. Dazu bin ich nicht mehr bereit.»
Welte gewann 2012 zusammen mit Kristina Vogel Olympisches Gold im Teamsprint. 2016 in Rio konnte das Duo die Bronzemedaille gewinnen. Außerdem gewann sie zwei WM-Titel in ihrer Paradedisziplin, dem 500-Meter-Zeitfahren und vier WM-Goldmedaillen im Teamsprint.
«Miriam war über Jahre einen unserer erfolgreichsten Ahtletinnen. Sie hat viel für den deutschen Radsport getan und wird sehr fehlen», bedauerte BDR-Sportdirektor Patrick Moster das plötzliche Karriereende der Bahnsprinterin.
Mitteilung Welte