Albstadt (rad-net) - Zweites Rennen, zweiter Sieg: Die Australierin Rebecca McConnell sicherte sich nach ihrem Erfolg beim Weltcupauftakt im brasilianischen Petropolis auch in Albstadt den Sieg in der Cross-Country-Disziplin bei den Damen. Damit komplettierte sie ein perfektes Rennwochenende auf der Schwäbischen Alb: Bereits am Freitagabend konnte die Australierin den Short Track-Wettbewerb für sich entscheiden. Auf den Positionen zwei und drei landeten die Schwedin Jenny Rissveds und die Österreicherin Mona Mitterwallner. Die Lokalmatadorin Ronja Eibl aus dem nahe gelegenen Grosselfingen beendete das Rennen als bestplatzierte deutsche Fahrerin auf dem 20. Rang.
Nach ihrem Coup mit dem ersten Sieg ihrer Karriere in einem Short Track-Wettbewerb am vergangenen Freitagabend war Rebecca McConnell auch in der olympischen Cross-Country-Disziplin zwei Tage später eine Klasse für sich: Von Beginn an drückte die Australierin dem Rennen ihren Stempel auf und schob sich bereits in der Startrunde an die Spitze. Eine kleine Lücke ging auf, die lediglich die Schwedin Jenny Rissveds mit einem Kraftakt wieder schließen konnte. Infolgedessen gab das australisch-schwedische Duo an der Spitze das Tempo vor und duellierte sich bis in die vorletzte Runde hinein um den Sieg.
In der vierten von fünf zu fahrenden Umläufen im Albstädter Bullentäle blies Rebecca McConnell zur Attacke, welcher Jenny Rissveds schließlich nicht folgen konnte. Konstant baute McConnell von nun an ihren Vorsprung aus und fuhr souverän zum zweiten Sieg im zweiten Weltcuprennen der Saison. «Ich hatte nicht wirklich einen Plan vor dem Rennen. Ich wollte nicht unbedingt gewinnen, aber ich habe mich vom Start weg gut gefühlt. Als ich mit Jenny unterwegs war, war etwas taktisch. Sie hat andere Stärken als ich, das wusste ich und als ein kleines Loch aufging, wusste ich jetzt muss ich gehen», so eine überglückliche Rebecca McConnell im Ziel.
McConnell und Rissveds schienen im Verlauf des Rennens immer wieder Ungemach aus dem Verfolgerinnenfeld zu drohen, insbesondere in Person von der späteren Drittplatzierten Mona Mitterwallner. Die 20-jährige Österreicherin startete schlecht und lag nach der Startrunde bereits über 40 Sekunden hinter den beiden Führenden. Danach ging die junge Österreicherin auf Verfolgungsjagd und holte mächtig auf: Bis auf rund 30 Sekunden konnte Mitterwallner den Rückstand auf die Spitze im Verlauf des Rennens reduzieren, doch der Anschluss an das enteilte Spitzenduo gelang ihr nie. Vielmehr musste sich die Österreicherin im Kampf um Rang drei mit weiteren Kontrahentinnen aus dem Verfolgerfeld auseinandersetzen, die sich hartnäckig an ihrem Hinterrad hielten. Loana Lecomte, die französische Vorjahressiegerin in Albstadt, und die Schweizerin Alessandra Keller hielten bis zur vorletzten Runde Anschluss an Mitterwallner.
Doch Mitterwallners Kletterstärke sorgte schließlich dafür, dass zunächst Keller und im abschließenden Umlauf auch Lecomte die Segel streichen mussten. Mit genau einer Minute Rückstand landete Mitterwallner schließlich auf Position drei, 51 Sekunden später folgte Loana Lecomte auf Platz vier. Weitere 42 Sekunden dahinter belegte Alessandra Keller Rang fünf. «Von der dritten Startreihe war es nicht ganz einfach nach vorne zu kommen. Aber es ist auch kein Geheimnis: Ich bin nicht die beste Starterin. Daran muss ich noch arbeiten, wenn ich ganz oben landen will. Wenn du in der ersten Runde schon 40 Sekunden kassierst, dann wird es schwer die Erste nochmal einzuholen. Aber für heute bin ich mega zufrieden», gab Mitterwallner zu Protokoll.
Und auch die zweitplatzierte Jenny Rissveds war nach dem Rennen alles andere unzufrieden: «Als Bec ging, konnte ich nicht mitgehen. Sie war einfach zu stark in diesem Moment. Mein Plan war es nicht zu schnell zu starten und das hat auch geklappt. Die Pace war ok für mich. Aber als Bec angriff, war es einfach zu schnell», berichtete die schwedische Olympiasiegerin mit einem Lachen.
Die besten deutschen Fahrerinnen konnten indes nicht in den Kampf um die vordersten Ränge beim Heimweltcup eingreifen. Nach ihrem beachtlichen neunten Rang im Short Track am Freitagabend konnte Lokalmatadorin Ronja Eibl einen soliden 20. Platz verbuchen. Knapp dahinter folgten Nadine Rieder und Lia Schrievers auf den Positionen 24 und 25. Die Ghost-Fahrerin Rieder hat ihr Ziel Top 20 zwar knapp verpasst, nahm die Glückwünsche im Ziel aber trotzdem gerne entgegen. «Albstadt ist immer sehr hart. Ich hatte einen richtig schlechten Start, wollte danach aber ein konstantes Rennen fahren und das ist mir gelungen. Deshalb bin ich zufrieden.»