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Jan-Willem van Schip (li.) und Yoeri Havik gewannen die Berliner Sixdays. Foto: Sixdays/Drew Kaplan
28.01.2024 08:14
Havik/Van Schip gewinnen Berliner Sixdays vor Kluge/Reinhardt

Berlin (rad-net) - Yoeri Havik und Jan-Willem van Schip haben das auf zwei Tage verkürzte 111. Berliner Sechstagerennen gewonnen. Im mit 7500 Zuschauern ausverkauften Velodrom konnten die Weltmeister Roger Kluge und Theo Reinhardt noch von der Spitze verdrängen.

Die dreimaligen Europameister Kluge/Reinhardt lieferten sich mit Havik/Van Schip den erwarteten Zweikampf. Nach dem Mannschafts-Ausscheidungsfahren zu Beginn des Abends wechselte zunächst die Führung an die Niederländer. Nach der ersten Jagd über 100 Runden wechselte die Spitzenposition zurück an die Lokalmatadoren. Alle anderen Mannschaften lagen da schon mindestens zwei Runden zurück. In der letzten Jagd hatten Havik/Van Schip dann die etwas größeren Kraftreserven und gewannen die Sixdays mit 164 Punkten vor Kluge/Reinhardt mit 157 Punkten. Den dritten Rang belegten Moritz Malcharek und Moritz Augenstein mit zwei Runden Rückstand und 72 Punkten.

«Ich bin sehr stolz, dass wir in Berlin die Europameister schlagen konnten», sagte Yoeri Havik, der sich nach 2017 und 2018 zum dritten Mal in die Siegerliste eintragen konnte. «Es war großes Kino. Wir haben es in den Sprints versucht, aber nach zwei mega-geilen Tagen war kein Kraut gewachsen gegen die Weltmeister und der Tank bei uns ein bisschen leer», so Roger Kluge. «Wir haben keinen Grund, traurig zu sein. Die Stimmung war grandios, wie in alten Zeiten. Die Holländer sind die verdienten Sieger – sie waren diesmal einfach stärker», erklärte Theo Reinhardt, der zuletzt mit Kluge bei der EM und den Sixdays Bremen die Weltmeister in die Schranken weisen konnten.

Im Sprint-Wettbewerb setzte sich Mateusz Rudyk aus Polen mit 90 Punkten vor Lokalmatador Robert Förstemann (78) durch. „Das Velodrom war ein Hexenkessel, das war Balsam für die Seele – Berlin kann Radsport. Ich hatte Gänsehaut», freute sich Förstemann, der knapp seinen fünften Gesamtsieg verpasste. Den dritten Platz belegte der Niederländer Roy van den Berg (74). Bei den Stehern sicherte sich Daniel Harnisch mit Schrittmacher Gerd Geßler den Sieg im zweiten Tageslauf und damit auch die Gesamtwertung aus drei Rennen. Mit vier Punkten aus drei Rennen verwies er den niederländischen Europameister Reinier Honig (5) und Robert Retschke (10) auf die Plätze zwei und drei.

Im U23-Wettbewerb der Männer ließen sich Paul-Jonas Adamzcak und Nicolas Zippan den Gesamtsieg nicht mehr nehmen. Mit 71 Punkten setzten sie sich gegen die rundengleichen Polen Walniak/Wozniak, die 55 Punkte sammelten, durch. Dritte wurden Lui Bengelsdorf/Richard Leu mit einer Runde Rückstand. Bei den Frauen U23 gewannen die überraschend starken Juniorinnen Messane Bräutigam/Judith Rottmann mit 69 Punkten vor Fabienne Jährig/Marla Sigmund (56) und Pia Grünewald/Sina Temmen (23).

Die Veranstalter zogen ein positives Fazit. «Wir haben nach der Streichung des dritten Tages bis zur letzten Minute um die Veranstaltung gezittert, heute dürfen wir ein bisschen stolz sein, das Velodrom an zwei Tagen vollgemacht zu haben», sagte Chef-Organisator Valts Miltovics. 5200 Zuschauer am Freitag und ein am Samstag ausverkauftes Velodrom mit 7500 Besuchern hätten für schwarze Zahlen gesorgt. Das Budget in diesem Jahr lag bei 650.000 Euro. «Mit den Besucherzahlen bin ich sehr zufrieden. Wir hatten so viele Zuschauer wie 2023 an drei Tagen. Wir müssen zurück zu drei Tagen, das wäre der nächste Schritt. Mehr will ich nicht versprechen», sagte Miltovics weiter.

Als Termin für 2025 werde erneut der Januar angestrebt.


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