Von Beginn des 112,8 Kilometer langen Teilstücks an, gab es mehrere Angriffe aus dem Peloton. Faulkner und Gaia Realini (Isolmant) schafften es dann nach einer Weile, sich entscheidend abzusetzen. Eine vierköpfige Verfolgergruppe um Lucinda Brand (Trek-Segafredo) kam nicht mehr an das Duo heran.

Am Passo Doane, einem 6,3 Kilometer und durchschnittlich 10,2 Prozent steilen Berg, der rund 35 Kilometer vor dem Ziel begann, zeigten sich auch wieder die Favoritinnen vorne. Durch eine Tempoverschärfung von Mavi García bildete sich eine Fünfergruppe mit der Spanierin, Van Vleuten, Marta Cavalli (FDJ Nouvelle-Aquitaine Futuroscope), Elisa Longo Borgini (Trek-Segafredo) und Niamh Fisher-Black (SD Worx). Cavalli trat noch einmal an und nur Van Vleuten und García konnten ihr folgen. Allerdings musste García kurze Zeit später reißen lassen.

Unterdessen hatten Faulkner und Realini zwei Kilometer vor dem Gipfel noch zwei Minuten Vorsprung. Realini konnte aber einen Kilometer Faulkner nicht mehr folgen, sodass die US-Amerikanerin alleine weiterfuhr. Auch bei den Favoritinnen fiel die Gruppe weiter auseinander. Cavalli schaffte es, Van Vleuten abzuschütteln und machte sich alleine auf die Verfolgung von Faulkner. Die konnte 59 Sekunden ihres Vorspungs ins Ziel retten und die Etappe vor der Italienerin gewinnen. Mit 1:14 Minuten Rückstand sicherte sich Longo Borghini Platz drei im Zweiersprint gegen Van Vleuten.

Damit konnte Cavalli zwar etwas Zeit in der Gesamtwertung gutmachen, ernsthaft gefährden konnte sie Van Vleuten allerdings nicht. Die Niederländerin hat vor der morgigen Schlussetappe noch 1:52 Minuten Vorsprung auf Cavalli. Garciá büßte als Neunte einiges an Zeit auf Longo Borghini ein und liegt mit 6:10 Minuten Rückstand auf Van Vleuten nur noch 49 Sekunden vor der Italienerin. Da die letzte Etappe von Abano Terme nach Padova allerdings über weitestgehend flaches Terrain führt, dürfte Longo Borghini sie nicht mehr verdrängen können.