Pamplona (rad-net) - Das Frauen-Profiteam CCC-Liv hat sich gestern und heute kurzfristig aus den spanischen Eintagesrennen Emakumeen Nafarroako Klasikoa und Klasikoa Navarra, die rund um die Stadt Pamplona stattfinden, zurückgezogen. Laut der Mannschaft seien die Sicherheitsmaßnahmen gegen Covid-19 nicht ausreichend eingehalten worden und man wolle sich lieber schützen, bevor am Sonntag mit Durango-Durango ein weiteres Eintagesrennen im spanischen Baskenland anrollt.
«Wir haben in den letzten Monaten ein striktes Gesundheitsprotokoll befolgt, um die Möglichkeit einer Infektion mit dem Coronavirus zu minimieren. Wir haben uns sehr darauf gefreut, endlich wieder Rennen zu fahren. Am Mittwoch kam jedoch heraus, dass die Risiken einer Infektion in der Region Navarra einfach zu groß sind», berichtete CCC-Liv-Manager Eric van den Boom in einem öffentlichen Statement.
Die eigenen Mitarbeiter und Fahrerinnen seien zwar alle negativ getestet, doch das Zusammentreffen mit anderen Teams bei den Wettbewerben sei zu riskant, nachdem einige dieser Mannschaften möglicherweise die Vorschriften des Gesundheitsprotokolls der UCI missachtet hätten. Zudem sei die Zahl der Infektionen in der Region um Pamplona in den letzten Tagen wieder massiv angestiegen und die Priorität sei die Gesundheit aller Mitarbeiter und Fahrerinnen von CCC-Liv zu wahren.
Auch The Cyclists' Alliance (TCA) hatte am Mittwochabend davor gewarnt, an den beiden Eintagesrennen am Donnerstag und Freitag teilzunehmen. Unter den Veranstaltern, Teams und Helfern sei zu wenig getestet worden und es gebe keinen handfesten Beweis, dass das Gesundheitsprotokoll der UCI adäquat eingehalten wurde. In einem Statement der TCA hieß es: «Es gibt signifikante Risiken, die möglicherweise nicht entschärft wurden. Deshalb bitten wir die UCI sicherzugehen, dass alle Risiken überprüft wurden und zu entscheiden, ob die Rennen am Donnerstag und Freitag starten sollten.»
Neben Marianne Vos sollte auch Ashleigh Moolman-Pasio das Team von CCC-Liv in den beiden Rennen am Donnerstag und Freitag anführen. In den sozialen Netzwerken drückte Letztere jetzt ihrer Enttäuschung über den Rückzug ihrer Mannschaft aus: «Nach Wochen und Monaten der Vorbereitung ist es enttäuschend nicht zu fahren. Trotzdem kann ich darauf vertrauen, dass CCC-Liv die Entscheidung getroffen hat, um unsere Gesundheit zu priorisieren. Es ist die Zeit, um dafür einzustehen, was richtig ist und dem größeren Wohl dient, nicht den eigenen Interessen.»
Die Veranstalter der Rennen haben die Vorwürfe von CCC-Liv und der TCA entschieden zurückgewiesen. Man habe die Vorschriften eingehalten und könne sicher gehen, dass alle Starterinnen negativ getestet seien. «Die Organisation lehnt die Vorwürfe der vorher genannten Mannschaft ab. Die medizinischen Manager der Teams sind rechtzeitig über alle Dokumente informiert worden, die von ihnen zur Teilnahme an den Rennen verlangt wurden.»