Wallisellen (rad-net) - Besser geht es nicht: Bei den Hallen-Europameisterschaften der U19 in Wallisellen in der Schweiz gelang den deutschen Teilnehmern eine makellose Bilanz. Alle sechs möglichen Titel gingen nach Deutschland, dazu kam noch zweimal Silber.
«Der Nachwuchs hat sich wieder einmal hervorragend präsentiert. Kompliment an alle Sportlerinnen und Sportler und ihre Trainer und Betreuer für diese großartigen Leistungen», sagte Harry Bodmer, für den Hallenradsport im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) verantwortlicher Vize-Präsident. «Unser Dank gilt erst einmal dem Schweizer Radsportverband, der vor wenigen Wochen kurzfristig diese EM übernommen hatte und es unseren Juniorinnen und Junioren erst ermöglichte, diese Erfolge einzufahren», meinte Kunstrad-Junioren-Nationaltrainer Marcel Jüngling. «Dass es im 1er der Juniorinnen so knapp werden würde, das hatten wir so nicht erwartet.»
Denn die Juniorinnen machten es im 1er Kunstrad bis zur letzten Starterin spannend, denn es lief nicht alles glatt bei den jungen Damen. Hannah Reichle hatte beim Drehsprung Bodenkontakt und bekam am Ende Zeitprobleme. Trotzdem reichten ihre 153,82 Punkte zum ersehnten EM-Gold, nachdem sie 2021 und 2022 jeweils mit EM-Silber nach Hause fuhr. Auch für Mina Heinritzi wurde es am Ende knapp, denn auch sie hatte einen Absteiger zu verzeichnen. Mit 148,65 Punkten gewann sie bei ihrer EM-Premiere Silber vor der stark fahrenden Mirina Hotz (147,85) aus der Schweiz.
Alter und neuer U19-Europameister der Junioren ist Daniel Stark. Gegenüber der U19-DM zeigte es sich deutlich stärker und gewann mit 184,80 Punkten erneut den EM-Titel, trotz eines Absteigers. Auch der Deutsche Meister Linus Weber musste nach gestandenem Maute-Sprung kurz vom Rad. 181,85 Punkte reichten klar zu Silber vor Lokalmatador Silas Göbelböcker (105,74).
Eine weitere Goldmedaille gab es im 2er der Offenen Klasse durch Jonas Mächtig/Simon Riedinger. Die beiden fuhren konzentriert und spulten Übung für Übung sowohl auf zwei als auch auf einem Rad runter. Mit 136,66 Punkten holten sie nach 2022 ihr zweites EM-Trikot vor dem Schweizer Paar Silas Göbelbecker/Tim Eichler, das vor heimischem Publikum 79,75 Punkte ausfuhr. Dritte wurden die Tschechen Vojtech Blazek/Pavel Sin (63,27).
Erfolgreich waren auch Eva und Lena Streit im 2er der Juniorinnen. Die beiden Titelverteidigerinnen fuhren starke 124,84 Punkte raus. Das waren 15 Punkte mehr als bei ihrem Vorjahressieg 2022 in Schaffhausen. Silber sicherten sich Saskia Seitz/Vivienne Kümin (79,90) aus der Schweiz vor Julie Tumova/Hanna Cikankova (60,05) aus Tschechien.
Das fünfte Gold im Kunstfahren ging an den Vierer vom RMSV Aach. Yannick Gaißer, Jone Burow, Lena Andorinha und Rebecca Grote wirkten in der ersten Minute ihrer Kür beim EM-Debüt sichtlich nervös, denn die Wechselrunden liefen nicht optimal. Aber das Quartett fand im weiteren Verlauf der Kür seinen Rhythmus und holte mit einer souveränen Leistung von 190,02 Punkten vor der Schweiz (96,57) und Frankreich (62,12) den EM-Titel.
Gold gab es auch im Radball für Luis Müller/Loris Ferrari. Das Duo startete mit einem 10:0 gegen Frankreich ins EM-Turnier. Gegen Österreich taten sich die beiden deutlich schwerer. Zwei Tore aus Eckbällen führten schlussendlich zu einem 2:0-Sieg, dem ein 7:1 gegen Belgien folgte. Auch gegen die Schweiz war man mit 5:1 erfolgreich, gegen Tschechien spielte man 6:3. Im ersten Halbfinale schlugen Müller/Ferrari Gastgeber Schweiz mit 10:1, um dann im Finale noch einmal aufzutrumpfen: Mit 5:1 gewannen sie gegen Österreich und gingen ungeschlagen als Europameister vom Feld.