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Bei Egan Bernal läuft es scheinbar noch nicht so rund. Foto: Archiv/David Stockman/BELGA/dpa
04.09.2020 12:57
Mollema: «Ich war überrascht, dass Bernal reißen lassen musste»

Mont Aigoual (rad-net) - Nach der gestrigen Etappe der Tour de France sind erneut Zweifel an der Verfassung des Topfavoriten Egan Bernal (Ineos Grenadiers) aufgetreten. Konkurrent Bauke Mollema (Trek-Segafredo) erklärte nach der Bergankunft am Mont Aigoual, er habe gehört, wie der Kolumbianer seinen Teamkameraden dazu angehalten habe, langsamer zu fahren.

Bernal war vergangenen Monat aus dem Critérium du Dauphiné ausgeschieden, als er sich über Rückenschmerzen beklagte. Bei seiner Ankunft in Nizza am 29. August seien die Schmerzen noch immer begleitend gewesen und bei der ersten Bergankunft am Ende der vierten Etappe, waren ebenfalls Probleme bei dem 23-Jährigen erkennbar. Zwar beendete er die Etappe in der 16-köpfigen Führungsgruppe, konnte das Tempo des Siegers, Primož Roglič (Jumbo-Visma) am Schluss aber deutlich nicht mehr mitgehen und rollte schließlich als Siebter über die Ziellinie.

Bei der gestrigen Etappe fehlte dann auf den letzten Kilometern scheinbar erneut die Luft. Mollema berichtete, er habe gehört, wie Bernal seinen Teamkameraden Michal Kwiatkowski dazu aufgefordert habe, langsamer zu fahren, als dieser versuchte die Lücke zwischen der Gruppe und Julian Alaphilippe (Deceuninck-QuickStep) zu schließen. «Ich war etwas überrascht, dass Bernal reißen lassen musste. Er sagte 'langsam, langsam' zu Kwiatkowski auf den letzten 200 Metern. Vielleicht wollte er nicht schneller fahren oder er hat sich nicht gut gefühlt», überlegte der Niederländer nach dem Rennen.

Bernal hingegen spielte die Situation später herunter. «Ich fühle mich jeden Tag etwas besser und heute habe ich mich viel stärker gefühlt. [...] Es war ein sehr harter Tag, den wir in den Beinen spüren werden. Der finale Anstieg war heftig, deshalb gab es keine Attacken. Das war einer dieser Tage, die man am nächsten Tag in den Beinen spürt und die somit zur Ermüdung bis zur letzten Woche beitragen», erklärte der Kolumbianer seinen Auftritt.

Dabei war das Tempo der letzten Etappe nicht besonders hoch, wie auch Kwiatkowski später bestätigte: «Wir wussten, dass der Anstieg schwierig würde, mit einer schlechten Oberfläche, deshalb haben wir versucht Unglücke zu vermeiden. Wir hätten mehr gelitten, wenn wir während des Anstiegs im Feld gewesen wären, deshalb sind wir von vorne gefahren und haben unser Tempo gemacht, um Kraft zu sparen und sicher zu fahren. Aufgabe erfüllt.»

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